Wasmeier: „Skifahrer nur Spielbälle“
Der zweimalige Ski-Olympiasieger Markus Wasmeier hat dem Weltverband FIS angesichts des frühen Saisonstarts fehlendes Realitätsbewusstsein vorgeworfen. „Man weiß seit 20, 30 Jahren, dass sich der Winter leicht nach hinten verschiebt. Oktober und November werden für Rennen eine ganz zähe Geschichte. Doch der Weltverband FIS reagiert darauf überhaupt nicht! Das prangere ich am meisten an“, sagte Wasmeier der Sport Bild.
Am Wochenende starten die alpinen Skirennläufer in Sölden in die neue Saison. Nur mit viel Mühe konnten die Organisatoren die Pisten auf dem Rettenbachgletscher für die Riesenslalom-Rennen am Samstag (Frauen) und Sonntag (Männer) in einen rennfertigen Zustand versetzen.
Für Wasmeier ist der Saisonstart in Österreich zu diesem Zeitpunkt nicht nachvollziehbar. "Wenn man Wintersport weiter ausüben will, sollten die Verbände aufhören, sich die Natur so hinzubiegen, wie sie es wollen – sondern es umgekehrt machen. Wo liegt im Dezember am meisten Schnee? Und dann plane ich es danach. Fangt doch in Amerika oder Skandinavien an. Erst danach legt man in Mitteleuropa los", schlug der Riesenslalom-Weltmeister von Bormio 1985 vor.
Derzeit gehe man "nur nach dem Geld, weil in Europa mehr gezahlt wird als in Amerika. Ich weiß schon: Jeder wird jammern und will seine Rennen an den gleichen Tagen wie immer austragen. Aber es ist kein Wunschkonzert! An Traditionen sollte man nicht starr festhalten", führte der 60-Jährige aus. Die Skifahrer seien "nur noch die Spielbälle".