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Wasserball: Hagen Stamm: "Wir sind am Nullpunkt"

Nach der verpassten Olympia-Qualifikation 2012 trat Hagen Stamm als Wasserball-Bundestrainer zurück. Jetzt peilt er Tokio 2020 an.

Berlin.  Hagen Stamm ist in Deutschland "Mr. Wasserball". Als Nationalspieler war der 56-Jährige Europameister, WM- und Olympia-Dritter, dazu Champions-League-Sieger und zig-facher nationaler Titelträger mit den Wasserfreunden Spandau. Als Coach führte er die Nationalmannschaft zwischen 2000 und 2012 zu den Olympischen Spielen in Athen und Peking. Nun springt er wieder ein. Warum, erklärt er in der Berliner Morgenpost.

Herr Stamm, Sie haben Familie, führen ein Unternehmen mit 200 Mitarbeitern und sind Präsident der Wasserfreunde Spandau – fällt Ihnen in Ihrer kargen Freizeit nichts Besseres ein, als sich mit einem hoffnungslosen Fall zu beschäftigen?

Hagen Stamm: Wir stehen an einem Wendepunkt. Entweder man reißt das Ruder jetzt herum, oder der deutsche Wasserball verschwindet von der internationalen Landkarte, zumindest auf gehobenem Niveau.

Glauben Sie, dass der Wasserball aus diesem Loch noch mal herauskommt?

Ja. Die Frage ist doch, was machen die anderen Nationen besser? Wir haben Stellen für Nationalspieler bei der Bundeswehr, wir haben Ansätze von professionellen Strukturen. Leider haben wir jetzt kein Geld für eine ausreichende Trainerstruktur.

Ihnen bezahlt man nur eine 20-Stunden-Stelle.

Der Nachwuchs hat erst einmal Vorrang, dafür gibt es eine volle Bundestrainerstelle. Das ist aus meiner Sicht richtig. Es gibt auch weniger Mittel für Maßnahmen wie Länderspiele. Weil jetzt nicht mehr Geld da ist, musste ich einfach in die Bresche springen. Das hört sich pathetisch an, aber es geht...

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