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Watzke überrascht mit Bayern-Bitte

Watzke überrascht mit Bayern-Bitte

Auf Schiedsrichter Deniz Aytekin (“Wie so ein Kapellmeister!“) und dessen gelb-rot gezückte Karte für Mahmoud Dahoud war Hans-Joachim Watzke nur wenig gut zu sprechen.

Dem Geschäftsführer von Borussia Dortmund hing die 0:1-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 schon noch in den Kleidern. (Hummels kritisiert Dahoud)

Watzke hält sich zurück zu Salihamidzic

Verständlich angesichts eines dadurch auf vier Punkte angewachsenen Rückstands auf den FC Bayern nach gerade mal sechs Spieltagen und Platz vier. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Watzke richtete den Blick zwar nach vorn, hatten in Gladbach doch unter anderem Stürmerstar Erling Haaland und Kapitän Marco Reus gefehlt.

Was Ansagen in Richtung Dauer-Rivale Bayern betrifft, so hielt sich der 62-Jährige für seine Verhältnisse indes eher zurück.

Allein FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic gab Watzke einen mit, wenngleich auch das mit angezogener Handbremse: „Das war ein singulärer Brazzo-Ausfall. Der ist dann einmal beantwortet worden, um ein Zeichen der Stärke auszusenden. Und damit ist das Thema schon wieder erledigt.“

Fast schon Schmusekurs anstatt Angriffslust. Versöhnliches anstelle Attacke vom BVB-Boss, nachdem Salihamidzic in der vergangenen Länderspielpause Reus kritisiert hatte, weil der mit einer Knieverletzung vom DFB-Team abgereist war, zwei Tage später beim 4:3-Sieg der Dortmunder gegen Bayer Leverkusen jedoch wieder von Beginn an spielte.

Während BVB-Sportdirektor Michael Zorc daraufhin zum Konter blies (“Salihamidzic soll seine Klappe halten! Was glaubt er eigentlich, wer er ist?“), hielt sich Watzke eher zurück.

Womöglich ganz bewusst und sogar nachvollziehbar mit Blick auf nunmehr bereits zwei Niederlagen im Titelrennen? Es zeugte jedenfalls von wenig Optimismus, als er sagte: „Wenn Bayern München alle Spiele gewinnt, dann wird es für uns schwer. Sie müssen uns aktuell ein Stück entgegenkommen – also nicht wenden, aber ab und zu eben auch mal verlieren.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Erinnerungen an verspielte BVB-Meisterschaft 2019

Zwischenzeitlich erweckte der BVB-Lenker gar den Eindruck, als sei es aktuell vielleicht auch schlichtweg geboten, kleine Brötchen zu backen.

Am Sonntag schien der Blick fast eher wehmütig nach hinten denn zuversichtlich nach vorn zu gehen. „Ehrlicherweise haben wir es selbst versaut. 2019 hatten wir sie fast, waren dran und dann haben wir es verbockt“, meinte Watzke.

Und fügte an: „Da hätten wir mehr Selbstvertrauen und Selbstgewissheit ausstrahlen müssen.“ Warum er nun eher Zurückhaltung übt, erklärt womöglich dieses Watzke-Statement: „Diese markigen Aussagen immer, das bringt uns nichts.“

Immerhin wehrte sich Watzke dagegen, die Schwarz-Gelben seien allein von Reus und Ausnahme-Goalgetter Haaland abhängig. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

„Die Dramaturgie war beschissen. Im Abschlusstraining brechen dir die beiden weg, und dazu fehlten mit Gio Reyna und Julian Brandt ja auch noch die beiden, die Haaland und Reus ersetzen können“, so Watzke.

„Wir können über vieles reden, aber nicht darüber, dass unsere Offensive nicht durchschlagskräftig ist“, ergänzte der Geschäftsführer, „vier Leute dieser Kategorie können wir nicht ersetzen. Dann musst du auch akzeptieren, dass du dieses Spiel mal verlierst.“

Eine Analyse, die Stefan Effenberg jedoch zu kurz griff. Der BVB habe in Gladbach „auch nicht viel kreiert bis auf zwei Chancen, das ist schon dünn. Als Spitzenmannschaft musst du da halt auch mal einen Punkt mitnehmen, das gilt genauso für die Partie in Freiburg (1:2, Anm. d. Red.).“

Effenberg vermisst Abgezocktheit bei Dortmund

Für den SPORT1-Experten und früheren FCB-Profi sind die Borussen noch längst nicht so weit wie die Münchner - auch aus diesem Grund: „Bayern spielt in Barcelona, in Leipzig, gegen Bochum - und macht sie alle weg, obwohl das keine einfachen Spiele waren. Jetzt hast du Fürth und machst es genauso. Nicht mit Glanz und Spektakel, aber sie kriegen es hin, auch in Unterzahl.“

Die Bayern hatten am Freitag gegen die Spielvereinigung Fürth ungeachtet der frühen Roten Karte für Benjamin Pavard (48.) ein souveränes 3:1 davongetragen.

Ein Unterschied, den es nicht geben darf, „wenn du Bayern München gefährlich werden willst“, wie Effenberg meinte. „Sie spielen es eben runter, sind abgezockt, das fehlt dem BVB im Vergleich zu Bayern einfach. Man muss es eben auch mal schmutzig runterspielen.“

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