Website von Schwulenhassern verlinkt zu Gay Porn

Gegner kapert abgelaufene Domain von US-Kirchengruppe

Hassprediger Randy Bryson erlebt derzeit ein schwules Online-Wunder (Screenshot: YouTube/NCEEvangelist)
Hassprediger Randy Bryson erlebt derzeit ein schwules Online-Wunder (Screenshot: YouTube/NCEEvangelist)

Anhänger des homosexuellenfeindlichen US-Predigers Randy Bryson erleben beim Besuch von dessen Internetseite dieser Tage einen gehörigen Schock. Statt Gottesdienstterminen und neuen Störaktionen erwartet die Besucher nun eine Hardcore-Porno-Seite mit schwulen Skinheads. Ein Gegner hat sich die abgelaufenen Rechte an der Domain gesichert.

Öffentliche Hasstiraden gegen Schwule, Lesben oder Transgender fallen in den USA unter Meinungsfreiheit. Eifrig davon Gebrauch macht auch der Prediger Randy Bryson von der Open Door Baptist Church in Easley im US-Bundesstaat South Carolina. Er und seine Mitstreiter tauchen mit Vorliebe bei fröhlichen Volksfesten auf und verbreiten lautstark die Ansicht, dass homosexuelle Menschen von Gott verdammt auf Ewigkeit in der Hölle schmoren werden.

Wie es sich heutzutage ziemt, verweisen die religiösen Fanatiker auf ihren Protestschildern gern auch auf ihre Internetseite WarningsOfWrath.com. Allerdings hat Pastor Bryson es offenbar versäumt, pünktlich die Rechte an der Domain zu erneuern, wie die auf schwule Themen spezialisierte Newsseite „Queerty“ berichtete. Das fiel einem genervten Besucher des Rockfestivals „Carolina Rebellion“ auf. Die Evangelisten hatten dort neben Schwule auch gegen Rockmusik gewettert.

Der User postete auf Imgur ein Foto eines Mitstreiters Brysons und schrieb dazu: „Ich kaufte die (unerwartet abgelaufene) Domain von ihren Schildern und leitete sie auf Schwulenpornos mit Leuten um, die vermutlich Rockmusik mögen. Fair?“ Tatsächlich führt die Adresse „WarningsOfWrath.com“ immer noch auf die Seite „ScaryFuckers.com“. Die bietet nach eigenem Bekunden „Gay Skinhead Porn“ an.

Im Forum von „Queerty“ gab es viel Zustimmung für die Aktion. Einige User boten sogar Geldspenden für den Domain-Piraten an. Andere kritisierten hingegen, die Skinhead-Pornoseite würde die Vorurteile der christlichen Rechten nur bestätigen. Eine Umleitung auf eine Hilfsorganisation für homosexuelle Kinder zutiefst religiöser Eltern wäre produktiver gewesen.

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