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Wegen Arbeit an der "Vogue": Konservative britische Presse demütigt Herzogin Meghan

Herzogin Meghan nutzt ihren royalen Status, um sich für feministische und politische Themen stark zu machen - konservativen Journalisten ist sie dadurch ein Dorn im Auge, wie ihre Arbeit an der September-Ausgabe der "Vogue" nun zeigt.

Herzogin Meghan sorgt für frischen Wind im britischen Königshaus: Statt sich politisch neutral zu verhalten, nutzt sie ihre royale Position, um sich für relevante gesellschaftspolitische Themen stark zu machen. Als Gast-Chefredakteurin der "Vogue" hat sie in diesem Sinne erst kürzlich an der September-Ausgabe mitgewirkt: Sie setzt starken Frauen ein Denkmal, die in ihren Augen "Kräfte des Wandels" sind - deren Gesichter werden zudem das Cover des Magazins zieren, wie nun bereits zu sehen war. Auch ein Interview mit Michelle Obama wird sich in der Modezeitschrift finden. Doch dieses feministische Engagement ist nun einigen konservativen Medien in Großbritannien ein Dorn im Auge.

So ätzt der britische Reporter Piers Morgan in der "Daily Mail": "Als B-Klasse-Schauspielerin hat sie sich wahrscheinlich ihr ganzes Erwachsenenleben danach gesehnt, ein 'Vogue'-Star zu sein." Das Ego der 37-Jährigen halte er für "außer Kontrolle", zudem wütet er: "Ich bin sicher, dass das Einzige, was wir alle im Moment am meisten auf der Welt brauchen, eine sagenhaft reiche und privilegierte Prinzessin ist, die uns aus ihrem mit Dienern beladenen Königsquartier heraus über das Privileg belehrt."

Woher sein Zorn tatsächlich rührt, dürfte indes niemanden verwundern: Morgan ist ein Befürworter des Brexits, er sympathisiert mit US-Präsident Trump und ist in der Vergangenheit bereits mehrfach durch populistische und frauenfeindliche Äußerungen selbst in die Schlagzeilen geraten. Dass die ehemalige Schauspielerin nun Frauen würdigt, zu denen Brexit-Gegnerinnen, Muslimas, Feministinnen und liberale Politikerinnen gehören, sorgt natürlich für Unmut beim 54-Jährigen. Auch Dan Wootton von "The Sun" stimmt Morgan zu: "Meghan will ja so verzweifelt wie ein Royal behandelt werden, während sie sich genau wie eine privilegierte Berühmtheit verhält."

Allerdings finden sich auch zahlreiche positive Stimmen zur Arbeit von Herzogin Meghan: "Es ist wichtig, dass Migranten, Künstler, Models, Politiker, Farbige, Schauspieler, Menschenrechtsaktivisten und Kämpfer schwarz auf weiß fotografiert auf dem Cover einer Zeitschrift zu sehen sind, die man fast überall finden kann", erklärt Nell Frizzell von "The Guardian".