Wie ein Absteiger: Werder geht gegen TSG unter

Tristesse pur an der Weser: Werder Bremen gerät immer mehr in den Abstiegsstrudel der Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt verlor am Ende verdient mit 0:3 (0:0) gegen die TSG Hoffenheim und kassierte damit die vierte Heimpleite in Serie.

Davy Klassen (65.) mit einem Eigentor, Christoph Baumgartner (79.) und Sargis Adamyan (83.) trafen in einer weitestgehend unspektakulären Partie für die Gäste.

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Eine Woche nach dem Sieg gegen Keller-Konkurrent Düsseldorf präsentierte sich Werder wieder nicht zielstrebig genug - trotz des Einsatzes von Abwehrchef Kevin Vogt nach dessen Gehirnerschütterung

Vogt: "Es gibt auch viel Positives"

"Bis zum 1:0 waren wir die bessere Mannschaft", sagte Vogt nach dem Spiel bei Sky. "Es gibt heute auch viel Positives, wenn ich mir unsere Chancen anschaue. Darauf sollten wir aufbauen. Trotzdem sind uns der Situation bewusst, da will ich nichts schönreden."

"In der ersten Halbzeit haben wir es gut gemacht", meinte auch Davy Klaassen. "Bis zum Sechzehner waren wir dominant, aber der letzte Schritt hat gefehlt."

Trainer Kohfeldt blies ins gleiche Horn: "Wir waren 60 Minuten das bessere Team, haben aber im letzten Drittel die falschen Entscheidungen getroffen. Es war heute ein Rückschlag. Es tut uns leid für die Fans. Wir wussten, dass Rückschläge kommen und müssen diese mit Ruhe analysieren."

Die Quittung: Mit nur 17 Punkten nach 19 Spielen hängt Werder im Tabellenkeller fest und bleibt das schlechteste Heimteam der Liga. Hoffenheim verbesserte sich nach dem fünften Erfolg aus den letzten sechs Auswärtsspielen auf Platz sieben. (Service: TABELLE der Bundesliga)

"Wir sind uns bewusst, in welch gefährlicher Situation wir uns befinden und wie instabil das noch ist", hatte Kohfeldt vor der Partie gesagt - und seinem engagierten Team gelang vor 40.000 Zuschauern dann auch längst nicht alles. Schlechter als Hoffenheim präsentierten sich die Hausherren aber auch nicht, Werder suchte stets den Vorwärtsgang und bemühte sich, Druck aufzubauen.

Klaassen als Unglücksrabe

Die erste echte Torchance gehörte dann aber Hoffenheim, weil sich Werder im Aufbauspiel immer wieder auch Fehlpässe leistete. Andrej Kramaric (17.) traf nach einem Konter aber nur das Außennetz.

Echte Highlights bekamen die Zuschauer aber erst einmal nicht zu sehen. Tempo? Kreativität? Kombinationen? Über ganz weite Strecken auf beiden Seiten Fehlanzeige. Und so lebte die Partie von der Spannung - sowohl Werder und Hoffenheim wollten den Sieg, die Hausherren in der zweiten Hälfte vielleicht noch etwas mehr, besonders der quirlige Milos Rashica sorgte für gute Momente.

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Doch Werder kam über gute Ansätze eigentlich nicht hinaus, um die gute Abwehr der Gäste zu knacken. Und dann passierte es, fast folgerichtig nach einer Ecke. Die Bremer konnten nicht klären, Klaassen machte eine unglückliche Figur und bugsierte den Ball über die eigene Torlinie.

Werder zeigte sich dennoch wenig geschockt und hatte durch Rashica (68.) schnell die Möglichkeit zum Ausgleich, sein Schuss wurde aber noch geblockt. Mit zunehmender Verzweiflung, aber auch ohne Plan rannten die Hanseaten weiter an. Und so öffneten sich die Räume für Hoffenheim, Baumgartner und Adamyan machten in der Schlussphase nach Kontern dann alles klar.