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Wegen Drohungen: Kindermodel aus umstrittener H&M-Werbung musste umziehen

Der schwedische Textilriese H&M sorgte mit einem Kapuzenpulli für einen Riesenskandal. (Bild: AP Photo/Kathy Willens)
Der schwedische Textilriese H&M sorgte mit einem Kapuzenpulli für einen Riesenskandal. (Bild: AP Photo/Kathy Willens)

Weil er als schwarzes Kindermodel für H&M in einem Pullover mit der Aufschrift „Coolster Affe im Dschungel“ fotografiert wurde, geriet der fünfjährige Liam Mango in die internationalen Schlagzeilen. Dem Modekonzert wurde Rassismus vorgeworfen. Nun muss die Familie des Jungen umziehen – aus Sicherheitsgründen.

Das Werbefoto von H&M sorgte weltweit für einen großen Aufschrei. Viele sprachen von einer rassistischen Geschmacklosigkeit und einem schweren Fehlgriff des Konzerns. In Südafrika kam es in Filialen sogar zu Vandalismus. H&M entschuldigte sich daraufhin und nahm den Pullover wieder aus dem Sortiment. Schützenhilfe bekam der schwedische Konzern schließlich von einer überraschenden Seite: Die Mutter des Jungen, Terry Mango, äußerte sich zu dem Skandal – den sie gar nicht als einen solchen sah.

„Ich respektiere die Meinung anderer zu diesem Thema. Ich weiß, dass Rassismus existiert, aber ist dieser Pullover für mich rassistisch? Nein, ist er nicht“, sagte die Frau der BBC. Dafür musste sie vor allem von Afroamerikanern viel Kritik einstecken: „Ich bin für sie ein Verräter, eine Schande für die schwarzen und afroamerikanischen Menschen. Ich hätte meinen Sohn für Geld verkauft“, so Mango.

Mango nennt die Proteste in Südafrika als einen der Gründe, warum die in Stockholm lebende Familie umziehen musste. Die dortigen Unruhen wurden von der radikalen Partei Economic Freedom Fighters (EFF) organisiert. Dabei wurden einige Filialen verwüstet, H&M schloss danach zunächst sämtliche Geschäfte in dem Land.

Auch wenn er im Mittelpunkt der Öffentlichkeit steht: Ihr Sohn bekommt angeblich von all dem nichts mit und ist vom Medientrubel völlig abgeschirmt. „Er hat keine Ahnung, was gerade passiert, er ist gerade mal fünf. Liam hat noch keinen [Rassismus] erfahren. Ich möchte einfach, dass er seine Unschuld bewahrt.“