Wegen Dubai-Schokolade: Lindt kassiert Abmahnung, auch Lidl droht Ärger

Kaum eine Süßigkeit ist aktuell so populär wie Dubai-Schokolade. Doch jetzt drohen mehreren Unternehmen rechtliche Auseinandersetzungen.

Schokolade, Pistaziencreme und Engelshaar: Das sind drei Zutaten der sogenannten "Dubai-Schokolade", die seit Monaten die sozialen Medien überflutet und so beliebt ist, dass sie für Schlangen in deutschen Innenstädten gesorgt hat.

Unternehmen wie Lindt, Lidl oder Aldi wollen vom Hype um die Trend-Süßigkeit profitieren. Manche von ihnen bieten die Schokolade bereits zum Verkauf an, andere haben es vor.

Einem gefällt das gar nicht: Andreas Wilmers, dem Geschäftsführer der Alina Wilmers Verwaltungs GmbH. Er importiert Dubai-Schokolade aus dem Emirat und will den Verkauf von Produkten, die sich Dubai-Schokolade nennen, aber gar nicht aus Dubai stammen, verbieten.

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Eine Tafel Schokolade.
Eine Tafel Schokolade.

Wie die "Lebensmittel Zeitung" (LZ) berichtet, hat er Lindt & Sprüngli diese Woche zur Abgabe einer "strafbewährten Unterlassungserklärung" aufgefordert. Dem Blatt liegt die Abmahnung vor, die auf den 4. Dezember datiert ist.

Darin heißt es: "Indem Sie die sogenannte 'Dubai Chocolade' anbieten, erwecken Sie bei den angesprochenen Verkehrskreisen den Eindruck, die von Ihnen angebotene Schokolade sei in Dubai hergestellt worden."

Und weiter: "Dies ist tatsächlich jedoch unzutreffend, da Sie Ihre Schokolade selbst produzieren, und diese gerade nicht aus Dubai stammt."

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Wilmers hat Lindt laut dem Bericht der "LZ" bis zum 12. Dezember Zeit gegeben, die besagte "strafbewehrte Unterlassungserklärung" abzugeben. Bleibt sie aus, will er im Eilverfahren einen Verkaufsstopp erwirken.

Eine Sprecherin von Lindt & Sprüngli teilte der "Bild"-Zeitung auf Nachfrage mit, dass der Begriff "Dubai-Schokolade" "als Sortenbezeichnung für Schokolade mit der typischen Pistazien-Kadayif-Füllung und nicht für Schokolade, die aus Dubai stammt", steht. "Mehr können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht dazu sagen."

Wie der Konflikt weitergeht, lässt sich aktuell nur schwer einschätzen. Der Berner Markenrechtler und Partner der Kanzlei Fuhrer Marbach, Stefan Hubacher, sieht Wilmers nicht auf völlig verlorenem Posten.

"Der Vorwurf scheint zumindest nicht a priori unbegründet, denn bei Dubai handelt es sich um eine geografische Angabe, welche – so zumindest nach Rechtsprechung des Schweizer Bundesgerichts – im Regelfall auch eine entsprechende geografische Herkunftserwartung weckt", sagte er dem Schweizer "Tagesanzeiger".

Das gelte aber nicht absolut. Lindt & Sprüngli könnten immer noch aufzeigen, "dass ein Begriff mit geografischem Gehalt im konkreten Zusammenhang anders verstanden wird".

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Importeur Wilmers hat es am Ende nicht nur auf Lindt abgesehen. Er will weiteren Händler entegegentreten, die nicht im Emirat produzierte Dubai-Schokolade anbieten.

Eventuell kommt also auch auf deutsche Discounter juristischer Ärger zu. Lidl zum Beispiel will ab dem 13. Dezember in ausgewählten Filialen Dubai-Schokolade unter der Eigenmarke Premium Deluxe verkaufen.

Wilmers hat gegenüber der "LZ" bereits angekündigt, dagegen vorgehen zu wollen. Und zwar noch vor dem geplanten Verkaufsstart.

Die Deutsche Bahn hat eine Änderung angekündigt, über die sich einige Kunden freuen dürften.

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