Wegen rechtsextremen Ausschreitungen - Diese Länder warnen offiziell vor einer Reise nach England

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Polizisten stoßen mit Demonstranten während der "Enough is Enough"-Demonstration auf dem Parliament Square zusammen.dpa

Aufgrund der schweren sozialen Unruhen in Großbritannien haben mehrere Länder, darunter Nigeria, Australien und Indien, ihre Bürger offiziell vor Reisen ins Vereinigte Königreich gewarnt.

Die gewaltsamen Ausschreitungen begannen nach der tödlichen Messerattacke auf drei junge Mädchen in Stockport im Nordwesten Englands in der vergangenen Woche. Falschinformationen über diese Tat, wie die unbelegte Behauptung, der Täter sei ein Einwanderer, haben eine Welle von anti-muslimischen und anti-immigrierenden Extremisten mobilisiert. Diese sind seitdem in mehreren britischen Städten auf die Straße gegangen.

Die Krawalle führten zu Angriffen auf Hotels, die Flüchtlinge beherbergen, sowie zu Zusammenstößen mit der Polizei, bei denen es laut „Independent“ zu über 400 Festnahmen kam. Infolge der Ausschreitungen haben mehrere Länder Reisewarnungen für das Vereinigte Königreich ausgesprochen.

Warnungen aus Asien und dem Nahen Osten

Laut „CNN“ war Malaysia die erste Nation, die auf die Unruhen im Vereinigten Königreich reagierte. Das malaysische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten gab eine dringende Mitteilung an seine Bürger im Vereinigten Königreich heraus. Es riet ihnen, „sich von Protestgebieten fernzuhalten“ und „wachsam zu bleiben.“

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben ebenfalls eine Warnung herausgegeben. Sie forderten laut „Independent“ ihre Bürger auf, „äußerste Vorsicht walten zu lassen“ und die „notwendigen Vorsichtsmaßnahmen“ angesichts der unsicheren Lage zu ergreifen.

Weitere internationale Reaktionen

Das nigerianische Außenministerium warnte seine Bürger am Montag vor Reisen ins Vereinigte Königreich und wies darauf hin, dass „Demonstrationen von rechtsextremen und anderen außerparlamentarischen Gruppen in Teilen des Vereinigten Königreichs in den letzten Wochen groß und in einigen Fällen unruhig“ gewesen seien und dass „ein erhöhtes Risiko von Gewalt und Unruhen“ bestehe. Nigerianische Staatsbürger wurden laut „Independent“ aufgefordert, „äußerst wachsam“ zu sein und „voller Selbstbewusstsein“ zu handeln sowie große Menschenmengen und politische Veranstaltungen zu meiden.

Der kenianische Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, äußerte sich besorgt über die Situation in Großbritannien und riet den Kenianern zur Vorsicht. Er sagte auf dem sozialen Netzwerk X: „Eine zutiefst besorgniserregende Lage im Vereinigten Königreich. Kenianer werden aufgefordert, Vorsicht walten zu lassen.“

Die indische Hochkommission in London teilte mit, dass sie die Situation „genau beobachtet“ und riet indischen Staatsbürgern „wachsam zu bleiben und Vorsicht walten zu lassen“ während ihres Aufenthalts im Vereinigten Königreich.

Australien gab ebenfalls eine Warnung heraus und riet Reisenden, „Orte zu vermeiden, an denen Proteste stattfinden“, da es zu Störungen und Gewalt kommen könne. Die australische Regierung riet ihren Bürgern zudem, „die Medien auf Informationen und Updates zu überwachen“.