Wegen Rentenreform: Frankreich tobt - Was macht Macron?

Während die Entscheidung auf politischer Ebene gefallen ist und Frankreichs Regierung die umstrittene Rentenreform mit Hilfe des Verfassungsartikels 49.3 durchdrückte, hält der Widerstand auf der Straße an.

In Fos-sur-Mer nahe Marseille versperrte eine Menschenmenge die Zufahrt zu einem Treibstofflager. Gewerkschaften riefen nicht nur dort zu Maßnahmen auf, die in Frankreich als Unternehmen Schnecke bezeichnet werden, also durch Störmanöver den Verkehrsfluss auf ein Mindestmaß zu drosseln.

Andernorts im Land wurden Mautstellen besetzt, während in Paris unter anderem ausgebrannte Mülltonnen von der Wut zeugen, die sich Stunden zuvor in Ausschreitungen ausdrückte. Die Feuerwehr musste in der Nacht zum Dienstag und am Vorabend zu insgesamt 240 Einsätzen ausrücken. In Paris wurden 234 Personen und landesweit 53 weitere festgenommen.

Was verkündet Macron?

Präsident Emmanuel Macron wird sich an diesem Mittwoch in einer Rede an die Bevölkerung wenden. Französische Medien berichten, er werde darin voraussichtlich weder ankündigen, eine von vielen geforderte Volksbefragung anzuberaumen, noch eine Umbildung der Regierung ankündigen, die zuletzt knapp zwei Misstrauensabstimmungen überstand. Die Reform gilt als eines der wichtigsten Vorhaben seiner zweiten Amtszeit. Sie sieht vor, das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 Jahre heraufzusetzen.