Wegen schwieriger Marktlage - Erste Sparmaßnahmen: Bosch kürzt Arbeitszeit und Gehälter von 2.300 Mitarbeitern

Das Logo des Technologiekonzerns Bosch leuchtet auf einem Parkhaus der Messe Stuttgart über der A8.<span class="copyright">Marijan Murat/dpa/Archivbild</span>
Das Logo des Technologiekonzerns Bosch leuchtet auf einem Parkhaus der Messe Stuttgart über der A8.Marijan Murat/dpa/Archivbild

Bosch-Chef Stefan Hartung hatte kürzlich in einem Interview einen möglichen weiteren Stellenabbau nicht ausgeschlossen. Nun gibt es erste große Sparmaßnahmen bei Bosch Engineering.

Bei dem Automobilzulieferer werden ab Oktober die Arbeitszeiten für rund 2.300 Beschäftigte verkürzt. Besonders betroffen ist der Hauptsitz in Abstatt, wie der „SWR“ berichtet. Als Hauptgrund nennt Bosch die schwierige Marktlage in der Automobilbranche, die zu Sparmaßnahmen zwinge.

Erste Sparmaßnahmen: Weniger Geld und weniger Arbeit für Beschäftigte

Ab Dienstag wird Bosch die Arbeitszeit von 40 auf 37 Stunden pro Woche reduzieren. Dies bedeutet auch Gehaltskürzungen für die Beschäftigten. Wie viel genau eingespart wird, hat das Unternehmen nicht bekannt gegeben. Fest steht jedoch, dass alle 2300 Mitarbeitenden von den Kürzungen betroffen sind. Zudem soll im kommenden Jahr eine weitere Stunde Arbeitszeit wegfallen, was zusätzliche Einschnitte im Gehalt zur Folge haben wird.

Bei Bosch Engineering werden individuelle Lösungen im Fahrzeugbereich entwickelt. Dazu gehören unter anderem Anwendungen für Züge, Baumaschinen, Motorsport und Boote.

Bei Bosch stehen Rund 7500 Arbeitsplätze auf der Kippe

„Niemand baut gerne Stellen ab. Wenn es sich aber nicht vermeiden lässt, dann suchen wir gemeinsam mit unseren Arbeitnehmervertretern die sozialverträglichste Lösung", sagte Bosch-Chef Stefan Hartung zuletzt in einem Interview mit der Funke Mediengruppe.

Auf die Frage, ob Bosch an der 2023 beschlossenen Jobgarantie festhalte, gab Hartung eine ausweichende Antwort . „Wenn wir uns mit den Arbeitnehmervertretern auf den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen geeinigt haben, stehen wir zu dieser Vereinbarung.“ Allerdings, fügte er hinzu, sei die Situation eine andere, sollten „ganze Werke nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können.“

Bei Bosch stehen rund 7500 Arbeitsplätze auf der Kippe. Fast die Hälfte davon betrifft die Kernsparte Automobiltechnik. Das ist für die deutsche Industrie besonders alarmierend, da Bosch in diesem Bereich eine Schlüsselrolle innerhalb der deutschen Industrie spielt. Auch in anderen Geschäftsbereichen des Konzerns, wie der Produktion von Wärmepumpen, Hausgeräten und Elektrowerkzeugen, sieht es düster aus.