Nicht wegen Strafzöllen der EU - Weshalb BYD in Deutschland so wenig Autos verkauft

Deutschland votierte gegen Strafzölle für BYD - aus Sorge vor einem neuen großen Handelskonflikt und möglichen Vergeltungsmaßnahmen gegen deutsche Hersteller. (Symbolfoto)<span class="copyright">Lars Penning/dpa</span>
Deutschland votierte gegen Strafzölle für BYD - aus Sorge vor einem neuen großen Handelskonflikt und möglichen Vergeltungsmaßnahmen gegen deutsche Hersteller. (Symbolfoto)Lars Penning/dpa

BYD erobert den Markt für E-Autos. In der Heimat verfügt das Unternehmen bereits über einen Marktanteil von 90 Prozent. In Deutschland sind es weniger als zehn Prozent. Wieso tut sich der chinesische Hersteller so schwer?

BYD##chartIcon will seinen Marktanteil in Deutschland und Europa vergrößern. Doch bisher hat der chinesische Autobauer keinen Erfolg hierzulande. Im dritten Quartal 2023 verkaufte BYD in Europa rund 95.000 Fahrzeuge, das ist ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum, berichtet die „Wirtschaftswoche“.

Marktanteil von BYD liegt in Europa bei unter zehn Prozent

Der europäische Marktanteil von BYD liegt bei etwa 8,7 Prozent der verkauften Elektroautos. Doch hohe Einfuhrzölle von bis zu 35,3 Prozent bremsen die Expansion. Die chinesische Regierung bevorzugt daher strategische Produktionsstandorte in der EU, wie ab 2025 in Ungarn.

Mithilfe der Türkei Strafzölle umgehen

In der Türkei plant BYD ein weiteres Werk, um durch das Zollabkommen mit der EU die Strafzölle zu umgehen. BYD verzeichnete in Deutschland, dem größten Automarkt Europas, nur geringe Verkaufszahlen. Von der chinesischen Automarke wurden nur 4139 Autos im vergangenen Jahr zugelassen – Tendenz sinkend.

Das große Problem von BYD

Stefan Reindl vom Institut für Automobilwirtschaft nennt mehrere Gründe: „Viele Menschen kennen BYD überhaupt nicht und die Marke ist in wenigen Autohäusern vertreten“, so Reindl zur „Wirtschaftswoche“.

Elon Musk und Tesla machen erstmals weniger Umsatz als BYD.<span class="copyright">NurPhoto via Getty Images</span>
Elon Musk und Tesla machen erstmals weniger Umsatz als BYD.NurPhoto via Getty Images

Mehr Umsatz als Rivale Tesla

Dabei steigerte BYD seinen Gesamtumsatz im letzten Quartal um ein Viertel auf 26 Milliarden Euro, berichtet das „Manager Magazin“. Der Gewinn stieg um 18 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Elon Musks Tesla erzielte im selben Zeitraum 23,3 Milliarden Euro Umsatz – ausschließlich mit E-Autos.

Laut der „Wirtschaftswoche“ profitierte BYD vor allem durch den Absatz von Hybrid-Modellen. Reine Elektroautos verkauften sich schlechter. Hier ging der Absatz aufgrund der harten Konkurrenz in China um 2,7 Prozent zurück auf 443.426 Autos.