Wegen Streik - Supermärkte rufen zu Kartenzahlung auf! Bankautomaten haben kein Bargeld mehr

Eine Kassiererin an der Kasse<span class="copyright">Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa</span>
Eine Kassiererin an der KasseJens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Viele Geldautomaten spucken schon kein Bargeld mehr aus, jetzt rufen auch erste Rewe- und Edeka-Händler ihre Kunden auf, verstärkt mit Karte zu zahlen. Denn Geldboten streiken seit Montag und den Banken geht nun das Geld aus. FOCUS online sagt, was Sie wissen müssen.

In mehreren Bundesländern hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Geld- und Werttransportunternehmen zu Warnstreiks aufgerufen, was nun zu ersten Auswirkungen führt. Der Streik könnte zu Engpässen bei der Bargeldversorgung führen.

Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung haben erste Banken ihre Kunden bereits vor Engpässen gewarnt . In E-Mails an die Kunden, wie etwa von der Oldenburgischen Landesbank, heißt es, dass Geldautomaten aktuell nicht befüllt werden können. Die Streikmaßnahmen könnten somit die Bargeldversorgung an Geldautomaten und in Filialen beeinträchtigen.

Als Alternative verweisen die Banken auf die Möglichkeit, in Supermärkten und bei Discountern Bargeld abzuheben. Doch Händler, die von FOCUS online befragt wurden, äußerten Bedenken: „Wir haben selbst Schwierigkeiten, genügend Wechselgeld zu bekommen“, erklärte ein Rewe-Kaufmann. Sollten viele Kunden nun in den Geschäften Bargeld abheben wollen, könnte auch hier bald ein Mangel entstehen.

Ein Edeka-Filialleiter aus Berlin berichtet, dass er seit heute Kunden an der Kasse gezielt zur Kartenzahlung aufruft. Auch in einigen Lidl-Filialen sollen Mitarbeitende im Großraum von Köln fragen, ob Kunden größere Beträge mit Karte bezahlen können. „Am Ende sägen die Gewerkschaft Verdi und die Streikenden selbst an ihren Stühlen“, sagte BDGW-Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam.

Das müssen Sie jetzt wissen

Hintergrund sind die Lohn- und Manteltarifverhandlungen für rund 10.000 Beschäftigte im Geld- und Werttransportgewerbe. Die Gewerkschaft fordert eine Ausweitung der Überstundenzuschläge, ein einheitliches Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld, mindestens 31 Tage Urlaub sowie höhere Stundenlöhne.

Nachdem die vergangene Verhandlungsrunde in der Vorwoche geplatzt war, hat die Gewerkschaft Verdi nun Warnstreiks ausgerufen. Händler und Banken warnen bereits: Die nächste Verhandlungsrunde ist Mitte Oktober. Dann könnte es erneut Streik geben.