Wegen Unterbesetzung und Privatisierungsplänen: Streiks in Athen

Angestellte im Gesundheitswesen sind im Zentrum Athens in einen 24-Stunden-Streik getreten. Sie fordern von der Regierung Ärzte, Krankenschwestern und Pflegekräfte einzustellen. Nach Beginn der Finanzkrise im Jahr 2010 und dem anschließenden Sparkurs sind vor allem viele Mediziner in andere Länder ausgewandert. Euronews-Reporterin Fay Doulgkeri fasst die Ereignisse vor Ort zusammen: "Ärzte des öffentlichen Gesundheitssystems sagen, dass sich die Krankenhäuser im Ausnahmezustand befinden. Sie sagen, dass der neue Haushaltsentwurf keine Lösungen bietet, und wollen, dass der Premierminister so schnell wie möglich zu ihnen kommt." "Zwei Krankenschwestern für 40 bis 45 Patienten" Die Demonstranten fürchten, dass die Regierung das Gesundheitswesen privatisiert. "Ich arbeite seit drei Jahren in einem Krankenhaus in Thessaloniki", so eine Streikende. "Die Situation ist sehr schwierig, wir sind unterbesetzt. Wir versuchen alles, aber es ist nicht einfach." Eine andere Teilnehmerin erklärt: "Natürlich könnten wir mehr tun, würde das vorhandene Personal für die Patienten ausreichen. Zwei Krankenschwestern für 40 bis 45 Patienten sind einfach nicht genug." Daneben streiken derzeit auch städtische Mitarbeiter immer wieder - darunter auch die Müllabfuhr. Die Beschäftigten machen damit ihrem Ärger über die Pläne des neuen konservativen Kabinetts unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis Luft, das Streikrecht einzuschränken und kommunale Dienste zunehmend zu privatisieren.