Wegen verschärften Sanktionen - Russland und China könnten zum Tauschhandel zurückkehren

Dieses von der russischen staatlichen Agentur Sputnik verbreitete Foto zeigt den russischen Präsident Wladimir Putin und den chinesische Präsident Xi Jinping.<span class="copyright">Getty Images / PAVEL VOLKOV / Kontributor</span>
Dieses von der russischen staatlichen Agentur Sputnik verbreitete Foto zeigt den russischen Präsident Wladimir Putin und den chinesische Präsident Xi Jinping.Getty Images / PAVEL VOLKOV / Kontributor

Russland und China erwägen möglicherweise die Wiederaufnahme von Tauschgeschäften ab Herbst. Diese Methode soll es ermöglichen, schwierige Geldtransaktionen zu umgehen.

Russland und China könnten schon diesen Herbst beginnen, Waren direkt zu tauschen, berichtet „RBC Ukraine“. Dieser Schritt soll zunächst den Agrarbereich betreffen und helfen, die immer schwierigeren Geldtransaktionen zwischen den beiden Ländern zu umgehen. Ein hochrangiger Manager einer großen russischen Bank, der anonym bleiben möchte, bestätigte laut „RBC Ukraine“, dass Gespräche über solche Tauschgeschäfte stattfinden, gab aber keine weiteren Details preis.

Erste Tauschgeschäfte seit 30 Jahren

Sollte dieser Plan Wirklichkeit werden, wäre es das erste Mal seit 30 Jahren, dass diese Methode wieder genutzt wird, berichtet „Kyiv Independent“. Reuters erklärt: „Tauschhandel würde es Moskau und Peking ermöglichen, Zahlungsprobleme zu umgehen, die Sichtbarkeit westlicher Regulierer über ihre bilateralen Transaktionen zu verringern und das Währungsrisiko zu begrenzen.“ Laut „Kyiv Independent“ berichten russische Quellen, dass Russland bereits Regeln für den Tauschhandel entwickelt hat und China vermutlich das Gleiche tut.

China und Russland haben eine lange Geschichte im Tauschhandel. „RBC Ukraine“ nennt ein Beispiel: 2019 tauschte China fast 150 Millionen Dollar an malaysischem Palmöl gegen Bauleistungen und Ausrüstung. Beim Tauschhandel werden Waren oder Dienstleistungen direkt gegeneinander ausgetauscht, ohne dass Geld fließt. Diese Methode basiert auf gegenseitigen Absprachen und ist eine der ältesten Formen des Handels.

Handelsvolumen um 121 Prozent gestiegen

Seit dem Beginn der Invasion in der Ukraine haben zahlreiche Sanktionen die russische Wirtschaft getroffen. Anfang des Jahres unterzeichnete der US-Präsident eine Verordnung, um die Sanktionen gegen russische Finanzinstitute zu verschärfen.

Der Handel zwischen Russland und China ist seit 2021 um 121 % gestiegen. Das zeigt, wie wichtig China für die russische Wirtschaft ist. Ein funktionierendes Zahlungssystem ist notwendig, um den Handel aufrechtzuerhalten. Russland wurde 2022 vom internationalen SWIFT-Zahlungssystem ausgeschlossen.