Weißwurst zubereiten: So lässt sich das Aufplatzen verhindern
Die Weißwurst ist ein Münchner Klassiker. Wie er entstand und Sie ihn selbst am besten zubereiten, erklären wir Ihnen.
Weißwurst ist eine gekutterte Brühwurst aus Kalbs- oder Schweinefleisch, Schweinerückenspeck und Gewürzen. Die weiße Farbe rührt daher, dass bei der Herstellung nur Kochsalz verwendet wird.
Erfunden wurde die beliebte Wurst der Legende nach eher zufällig im Jahre 1857 in einem Wirtshaus am Münchner Marienplatz. Dem Wirtsmetzger Joseph Moser gingen die Schafsdärme aus und sein Lehrling brachte ihm nur Schweinedärme zurück, die für Bratwurst aber ungeeignet, weil viel zu zäh sind.
Daher briet Moser die Würste notgedrungen nicht an, sondern brühte sie in heißem Wasser. Das war die Geburtsstunde der Weißwurst.
Brühen statt Kochen
Weißwürste platzen leider schnell auf, wenn das Wasser kocht, in dem sie erhitzt werden sollen. Wenn Sie folgende Tipps befolgen, gelingen Weißwürste immer.
Kochen Sie Wasser mit ein wenig Salz in einem Topf einmal auf.
Drehen Sie die Kochplatte aus und lassen Sie den Topf auf der Platte.
Wichtig: Erst jetzt sollten Sie die Würste hineinlegen.
Lassen Sie die Weißwürste bei zugedecktem Topf zehn Minuten ziehen.
Servieren Sie die Weißwürste im im Topf – so bleiben sie warm.
Wie isst man die Weißwurst am besten?
Hier scheiden sich die Geister. Viele traditionelle Bayern bestehen beim Verzehr von Weißwurst auf das übliche Zuzeln. Das heißt – das Wurstbrät wird aus der Haut gesaugt. Besteck brauchen Sie keines, es kommen Mund und Hände zum Einsatz. Sie müssen in die Spitze der Wurst beißen und diese in Senf tauchen. Anschließend quetschen Sie das Fleisch mit den Schneidezähnen aus seiner Haut und saugen es mit dem Mund heraus.
Wer es mit der Tradition nicht so genau nimmt, kann aber natürlich gerne Besteck benutzen. Dann sollten Sie aber darauf achten, die Wurst nicht komplett zu zerschneiden, stattdessen sollte man die Wurst längs einschneiden. Danach können Sie die Hälften auseinanderklappen. Das Innere können Sie mit Messer und Gabel herausholen oder gleich die gesamte Haut entfernen. Eine Alternative ist die Kreuztechnik, bei der Sie die Weißwurst erst quer durchtrennen, dann nacheinander die Hälften längs anschneiden und dann das Brät mit Besteck herausholen.
Serviert wird die Wurst traditionell mit Laugengebäck, also einer Breze, Bier und süßem Senf. Andere Beilagen wie Sauerkraut sind nicht gern gesehen.
Dann gibt es noch den Spruch, dass eine Weißwurst "das Zwölf-Uhr-Läuten nicht erleben" sollte. Dies rührt daher, dass das Fleisch früher nicht gekühlt werden konnte und es vor dem Verderb, also am besten vormittags verzehrt werden sollte. Daher gilt die Weißwurst in Bayern traditionell eher als Frühstück.
Da es mittlerweile Kühlschränke gibt, können Sie die Wurst zu jeder Tageszeit verzehren sowie Beilagen und Essmethode nach persönlichem Belieben frei wählen.
Dieser Artikel kann Partnerlinks enthalten, von denen Yahoo und/oder der Herausgeber möglicherweise eine Provision erhält, wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben.