„Weil die anderen Pfeifen sind“ - Thüringer erklären, warum Sie die AfD gewählt haben
Bei der Landtagswahl in Thüringen kam die AfD auf fast 33 Prozent. Jetzt begründen einige Wähler, warum sie sich für die Partei entschieden haben.
Das ZDF hat einige Wählerstimmen aus Thüringen zusammengetragen, die für die AfD gestimmt haben. „Weil die anderen Pfeifen sind, können Sie doch vergessen“, schimpft ein Mann in Richtung der anderen Parteien. „Alles, was die angepackt haben, ist doch schief gegangen.“ Auch der Besitzer eines Lottoladens sieht in dem Wahlverhalten einen Protest - egal ob bei Migration, Wirtschaft oder Bildung. „Alles, man kann nehmen, was man will, in Deutschland im Moment geht alles den Bach runter, alles nur noch bergab.“
Thüringer erklären Stimme für die AfD: „Keine gefühlte Gerechtigkeit mehr“
Ein Kunde des Ladens klagt gegenüber dem ZDF-Team über die steigenden Lebenserhaltungskosten und die mangelnde Volksnähe der Politik. „Es gibt keine gefühlte Gerechtigkeit mehr in Deutschland.“ Ein Besitzer einer Kfz-Werkstatt erzählt, dass er jahrelang die CDU gewählt habe, nun aber zur AfD gewechselt sei. Dadurch erhoffe er sich dringend nötige Veränderungen, auch er bemängelt die hohen Lebenserhaltungskosten. Er wünsche sich „natürlich über 50 Prozent für die AfD“.
Eine Frau äußert wiederum die Angst im Zusammenhang mit Migration. Ihre Tochter lebe in Zwickau und fühle sich dort wegen vieler Ausländer nicht sicher. „Da hat jeder Angst. Das ist das Schlimme.“
Frau freute sich über Höcke-Niederlage - kann AfD-Wähler aber nachvollziehen
Es gibt aber auch Stimmen, die die AfD nicht gewählt haben, deren Wähler aber verstehen. Eine Partisserie-Besitzerin aus Zeulenroda erzählt, dass sie „richtig mitgebibbert habe“, dass der AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke in seinem Wahlkreis gegen CDU-Mann Christian Tischner verliert.
„Mein Landkreis hat sich für den Richtigen entschieden“, findet sie. Doch es habe „Gründe“, dass viele Leute die AfD wählen. „Es ist einfach, die sind müde, sich der Veränderung zu stellen. Das kann man in Teilen nachvollziehen, dass man irgendwann mal die Nase voll hat.“