Werbung

"Weil ich süchtig bin": Nico Rosberg überrascht mit Geständnis in der "Höhle der Löwen"

Dinge, die die Welt verändern? Die zweite Folge der neuen Staffel von "Die Höhle der Löwen" war geprägt von Produkten, die sich um Achtsamkeit und Gesundheit drehten - und tiefe Blicke in Nico Rosbergs Seelenleben eröffneten ...

Wenn es um Produkte und Erfindungen geht, die dem Menschen helfen sollen, gesünder und nachhaltiger zu leben und ihre Verhaltensgewohnheiten zu verbessern, dann werden die Investoren in "Die Höhle der Löwen" schnell hellhörig. Das war auch in der neuesten Ausgabe der VOX-Gründershow so: Präsentiert wurden eine Milchalternative, eine moderne Knirscherschiene, ein Schreiblernheft, eine mobile Tenniswand und eine App, die besonders den Neu-Löwen Nico Rosberg aufhorchen ließ und ihn sogar zu einem krassen Geständnis hinreißen ließ: Er gab zu süchtig zu sein. Handysüchtig.

Die App "Not less but better" soll helfen, den Handykonsum zu reduzieren. Der ehemalige Formel-1-Pilot - erklärter Lieblingsinvestor der Berliner Gründer Selcuk Aciner, Christina Roitzheim und Marius Rackwitz - könnte also tatsächlich selbst ein guter Kunde des Abomodells werden.

Für Handyjunkies

88 Mal schauen Menschen im Schnitt täglich auf ihr Smartphone und verbringen dabei insgesamt rund vier Stunden mit Blick auf das Handydisplay. Stress, Angst, Schlaflosigkeit und sogar Depressionen können bei Übernutzung auftreten. Folgen, die Nico Rosberg selbst kennt und sich deshalb aktiv schon länger schützt: "Ich habe kein Smartphone mehr", gab er zu und streckte ein altmodisches Handymodell in die Kamera, das weit davon entfernt war, internetfähig zu sein. "Weil ich süchtig bin!" Sobald er ein Smartphone in der Hand habe, drehe er völlig durch, gab er unumwunden zu. "Ich bin genau damit Weltmeister geworden", ist sich der 35-Jährige sicher: "durch 'Digital Detox". "Deshalb bin ich auch so überzeugt von eurem Produkt!"

Das Ziel der App ist es, durch eine Art Verhaltenstherapie, die aus interaktiven Audio- und Textübungen besteht, das eigene Nutzungsverhalten zu analysieren sowie Strategien aufzuzeigen, die den Handykonsum des Nutzers reduzieren können. 150.000 Euro erhofften sich die Gründer von den Investoren. Im Gegenzug versprachen sie zehn Prozent ihrer Firmenanteile.

"Das war sehr feinfühlig"

Georg Kofler war von der ersten Mediationssitzung der App nicht überzeugt: "Die siebte Erleuchtungsstufe hab ich noch nicht erreicht." Und auch Dagmar Wöhrl bohrte nach der kurzen Schneidersitz-Session skeptisch nach: "Wann stellt sich denn da Erfolg ein?" Bei den Testpersonen sei die problematische Smartphone-Nutzung in drei Wochen um 44 Prozent zurückgegangen, versicherten die Gründer. Das sorgte bei den Löwen dann doch für Erstaunen, wenngleich nicht alle vor allem wegen der hohen zu erwartenden Kosten anbissen.

Ein gemeinschaftliches Angebot machten am Ende Nico Rosberg und Carsten Maschmeyer - ebenso erklärter Handyjunkie wie sein neuer Kollege: Sie wollten die 150.000 Euro gerne geben, aber 25 statt nur zehn Prozent Firmenanteile bekommen. Sollte Rosberg seinen allerersten Deal als VOX-Löwe machen?

Es wurde ein echtes Ringen um Prozente, und zunächst sah es so aus, als wäre der Deal geplatzt. Nico Rosberg jammerte schon: "Voll schade, ich hätte das supergerne mit euch gemacht." Wäre da nicht der DHdL-Profi Maschmeyer, der sich noch mal aufbäumte und den drei Gründern die Zusammenarbeit so richtig schmackhaft machte. Es klappte: Die Gründer schlugen doch noch zu - für 20 Prozent der Anteile. Und Rosberg war über Maschmeyer voll des Lobes: "Das war sehr feinfühlig von dir, wie du das gemacht hast!"

"Was in zehen Jahren ist, interessiert mich nicht"

Die App-Vorstellung war an diesem Abend aber nicht der einzige Pitch, der zu einem Erfolg führte: Auch der Erfinder des "Schreibathleten" köderte einen VOX-"Löwen". Kai Döringer entwicklete mit befreundeten Pädagogen ein Schreiblernheft, das das schriftliche Erlernen der Buchstaben vereinfachen soll. Und zwar mithilfe von eingestanzten Rillen. "Damit hätte mir Schule sicher mehr Spaß gemacht", war Carsten Maschmeyer überzeugt. Ebenso überzeugt waren die meisten Löwen davon, dass die Digitalisierung das an sich gute Produkt schnell veralten lasse. "Mr. Regal" Ralf Dümmel war das egal: "Was in zehn Jahren ist mit Digitalisierung, interessiert mich nicht." 50.000 Euro gab es am Ende für 25 Prozent der Firmenanteile.

Nach einem weniger guten Ausgang sah es zunächst für Bianca Berk und Dr. Jörg Köhler aus. Die Gründer der modernen Zahnschiene "Bruxane", die nächtlichem Knirschen den Kampf ansagen soll, indem sie vibriert, sobald der Schläfer mit den Zähnen knirscht, hatten extrem hohe Erwartungen: Sie wollten 600.000 Euro für nur zehn Prozent Unternehmensanteile. Zu hohe?

Besonders Nils Glagau war fast schon wütend und wunderte sich, dass man mit solchen überzogenen Forderungen in die Sendung kommt. Und trotzdem gelang den Gründern ein Deal: Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel und Dagmar Wöhrl verbündeten sich und teilten die 600.000 für insgesamt 36 Prozent untereinander auf: "Des is fei ne seltene Konstellation!", freute sich die Fränkin Dagmar Wöhrl.

Da steht ne Kuh im TV-Studio

Ohne Deal hingegen mussten die Erfinder der Milchalternative "vly" nach Hause fahren. Auf Erbsenbasis entwickelten Nicolas Hartmann, Niklas Kattner und Moritz Braunwarth ein Getränk, das in Sachen Nährwerte und Proteingehalt mit Kuhmilch mithalten kann. Die Gründer benötigten 500.000 Euro und boten dafür acht Prozent ihrer Anteile. Ein echter Brocken. Judith Williams sah es wie die anderen Löwen: "Ich hätte total Lust einzusteigen, ärgere mich aber über die Bewertung. Die Wette ist mir einfach zu hoch." Das konnte auch die "extra schöne" Kuh Mila, die Judith Willimas zu Beginn des Pitches streichlen durfte, nicht ändern.

Auch der leidenschaftliche Tennisspieler Alexander Lenfers konnte nicht punkten. Seine mobile Tenniswand "Hitpartner" schlug nicht ein wie erhofft: "Nimmt zu viel Platz weg" (Judith Williams), "nicht modern genug" (Carsten Maschmeyer) und "zu frühes Stadium" (Nico Rosberg). Game, Set, no Match.