Weinende Mütter: Mindestens 19 junge Leute sterben bei Anschlag in Kabul in Afghanistan

Bei einem Selbstmordanschlag in Kabul sind mindestens 19 vorwiegend junge Afghaninnen und Afghanen getötet worden. Mehr als 30 weitere Personen wurden verletzt. Vor dem Gebäude versammelten sich in blaue Gewänder gehüllte sichtbar erschütterte und weinende Frauen, die nach ihren Kindern Ausschau hielten.

Der Anschlag richtete sich gegen ein schiitisches Bildungszentrum, die jungen Leute bereiteten sich dort für die Aufnahmeprüfungen für die Universtität vor. Eigentlich gibt es am Freitag in islamischen Staaten - und auch unter der Herrschaft der islamistischen Taliban - keinen Unterricht.

Es gab so viele Verletzte, dass diese auf mehrere Krankenhäuser der Stadt verteilt werden mussten. Wegen der gegen die Herrschaft der Taliban auferlegten Sanktionen gilt das Gesundheitssystem im Land als schwer angeschlagen.

Die Explosion erschütterte den gesamten vorwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil. Im Distrikt Bashte Darchi leben vor allem Hazara. Die Hazara sind eine Minderheit in Afghanistan und nach den Tadschiken die zweitgrößte persischsprachige Bevölkerungsgruppe.

In den vergangenen Monaten hatte der sogenannte Islamische Staat - dessen Anhänger vorwiegend Sunniten sind - mehrere Anschläge in Afghanistan verübt.