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Weinlese in Paris

Jährlich ist der Beginn der Weinlese auf dem Montmartre Anlass für ein Volksfest: “Ich erkläre den 84. Weinlesebann mit Euch meinen Freunden für eröffnet. Lasst uns weiterhin zusammen Gutes tun sowie Freude und Licht verbreiten”, verkündet Alain Coquard. Hut, schwarzer Umhang und ein langer roter Schal: Mit viel Pomp gibt der Präsident der Republik Montmartre den symbolischen Startschuss für die Weinlese in Paris. Einen Monat vorher haben rund 30 Erntehelfer die Trauben von 1600 Weinstöcken auf dem Montmartre gelesen. Vincent ist seit einem Jahr Winzer des Clos Montmartre: “Man findet selten Weinstöcke mitten in der Stadt. Es ist sehr bereichernd, einen Weinberg zwischen Wohnungen wachsen zu sehen, eine gute Ernte zu haben und guten Wein zu machen.” Dieses Jahr wurden 1050 Kilo Trauben geerntet. Gut gefüllte Kiepen, die direkt in den Rathauskeller des 18. Arrondissements wandern. Dort werden die Tauben zu Wein. In einem ersten Schritt begutachtet die Önologin Sylviane Leplatre die Weinernte: “Hier sortieren wir gerade die Trauben, wir wählen die aus, die sich besten für Rotwein eignen und aus den übrigen machen wir Rosé.” Danach gehen die Trauben durch die Abbeermaschine, werden gekeltert und zur Gärung gelagert. In einem Jahr können dann rund 800 Flaschen mit Pariser Wein für wohltätige Zwecke verkauft werden.