Im Weinzelt - Mega-Wiesn-Party für 11.000 Euro war „exzessiv und heftig“
Während sich manche über steigende Maßpreise auf dem Oktoberfest beschweren, feiern andere maßlos. Eine Luxus-Bestellung über 11.000 Euro im Weinzelt erhitzt nun die Gemüter. Doch auch andere Zelte bieten teure Tropfen an.
Im Hintergrund läuft "Ein Prosit der Gemütlichkeit", doch dieses Anstoßen auf dem Oktoberfest am Mittwochabend läuft ganz anders ab als gewöhnlich. Eine Wiesn-Bedienung in Kufflers Weinzelt schleppt eine 15-Liter-Flasche Champagner an die Tische, stampft sie mehrmals auf den Boden. Als der Mann sie öffnet, sprudelt der Inhalt durch die Luft; die Gäste schützen sich und ihre Tische mit Regenschirmen und begleiten die Szene jubelnd. Der Kellner hievt die Riesenflasche in die Höhe und verspritzt die schäumende Flüssigkeit dann in der Menge.
"Sowas habe selbst ich noch nicht gesehen“
Yuriy Zhydkov hat das Ereignis auf Video festgehalten, zuerst hat das Münchner Gesindel auf seinem Instagram-Kanal darüber berichtet. „Um ehrlich zu sein, gehe ich seit knapp 15 Jahren auf die Wiesn. Aber sowas habe selbst ich noch nicht gesehen“, sagt er im Gespräch mit FOCUS online. Der Nachbartisch habe sogar zwei Flaschen bestellt.
„Die Party war heftig und exzessiv“
Der Veuve Clicquot in der 15-Liter-Champagnerflasche „Nebukadnezar“ kostet laut Getränkekarte des Weinzelts 5500 Euro; Literpreis ohne den verspritzten Edeltropfen: 366,67 Euro. Trinkgeld nicht eingerechnet. Ihre Fete ließ sich die Gruppe also mehr als 11.000 Euro kosten. „Die Party war heftig und exzessiv“, berichtet Zhydkov. Den Anlass habe er nicht erfahren.
Auch für die Festzelt-Wirte dürfte sich die Mega-Bestellung ausgezahlt haben. Online-Händler bieten den Nebukadnezar für 2550 Euro an – weniger als die Hälfte des Wiesnpreises. Doch der Gruppe war die Fete offenbar das kostspielige Vergnügen wert.
Dom Pérignon Rosé von 2004 für 36.000 Euro
Auf dem Instagram-Kanal von Münchner Gesindel kommt die Party nicht bei allen Nutzern gut an. „Da geht die Kohle hin, die man zu viel an Miete bezahlt“, kommentiert einer. „Dekadenz in ihrer reinsten Form“, kritisiert ein anderer. Ein andere merkt an: „Egal wie reich du bist, Klasse kannst du nicht kaufen.“ Positive Resonanz findet sich in den Reaktionen auf das Video kaum.
Doch es geht sogar noch teurer: Im Vorjahr zeigte ein Blick auf die Champagner-Karte im Weinzelt einen Dom Pérignon Rosé von 2004 für 36.000 Euro – für eine Sechs-Liter-Flasche.
Edle Tropfen bietet außerdem das Käferzelt. Für den Laurent-Perrier La Cuvée Brut Balthazar in der Zwölf-Liter-Flasche nimmt der Wirt 3560 Euro. Beim Literpreis dürfte der 2012 Alexandra Grande Cuvée Rosé Magnum mit 1620 Euro für 1,5 Liter alles übertreffen. Literpreis: 1080 Euro. Dagegen wirkt der Dom Pérignon | Vintage 2013 mit 390 Euro für 0,75 Liter im Schottenhamel-Festzelt fast wie ein Schnäppchen.