Welche gibt es und was bieten sie? Alles über Streaming-Dienste

Zuschauer haben heute die Qual der Wahl, auf dem Markt für Streaming-Dienste wimmelt es von Anbietern. Wir zeigen, welche es gibt und was sie bieten.

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Wer einen Streaming-Dienst nutzen will, hat eine große Auswahl. (Bild: Getty Images)

Zu Kino und Fernsehen hat sich ein Dritter gesellt, der Zuschauern Medieninhalte zugänglich macht: der Streaming-Dienst. Als Freund der anderen beiden kann er nicht gerade bezeichnet werden. Er ist ein Konkurrent, nicht selten ein aggressiver, der um das zahlende Publikum buhlt – und dem Kino und dem Fernsehen das Leben schwer macht. Denn sein Angebot ist attraktiv, er ist – im Vergleich jedenfalls mit dem Kino – günstig und sein Angebot an Inhalten, also an Filmen, Serien, Dokumentationen und mehr, ist groß und vielfältig. Wir stellen einige der erfolgreichsten Streaming-Plattformen vor und zeigen, was sie ihren Kunden bieten.

Am Anfang war Netflix

Der Pionier und Platzhirsch unter den Video-Streaming-Anbietern. Als Online-Videothek 1997 gestartet, steigt Netflix zehn Jahre später auf den Video-on-Demand-Zug und ist heute mit 232,5 Millionen zahlenden Abonnenten der erfolgreichste Anbieter auf den Markt. Auf der Plattform sollen möglichst viele Geschmäcker bedient werden. Zur Auswahl steht eine große Bandbreite an Genres in den Gattungen Film, Serie, Dokumentation. So weit so nichts Ungewöhnliches, mit einem Punkt will sich Netflix vom Gros der Anbieter dennoch abheben: Seine Inhalte produziert der Konzern überwiegend selbst. Angestrebt wird Exklusivität, die Zuschauer sollen mit Inhalten angelockt werden, die sie woanders nicht bekommen.

Damit gerät Netflix aber auch in die Kritik. Denn Anlocken führt auch zu Weglocken, und die Nachtragenden sind nicht nur die Konkurrenz, sondern auch die Kinobetreiber, die zunehmend unter Zuschauerschwund leiden. Gegen das Angebot von Netflix und Ko. kommt das Kino nicht an. Die Filme und Serien sind dort jederzeit zu Hause oder an jedem beliebigen Ort erreichbar. Hinzu kommen Menge und Vielfalt des Angebots. Netflix bringt es derzeit auf rund 7.000 Inhalte, die dauerhaft auf der Plattform verfügbar sind. Dauerhaft aber nicht für immer. Der Anbieter produziert zwar viel selbst, etliche Inhalte kauft er aber auch ein, und die verschwinden nach Ablauf der Lizenzfrist aus der Plattform.

POLAND - 2023/02/07: In this photo illustration, a Netflix logo seen displayed on a smartphone. (Photo Illustration by Mateusz Slodkowski/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)
Gigant unter den Streaming-Diensten: Netlix (Bild: Mateusz Slodkowski/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

Schlagendes Argument für die Nutzung eines Streaming-Dienstes ist aus Sicht der Nutzer auch der attraktive Preis. Bei den meisten Anbietern gilt das Prinzip Flatrate, sodass die monatlichen Gebühren teils unter dem liegen, was Zuschauer im Kino pro Film bezahlen. Netflix bietet vier Abo-Modelle mit je eigenen Preisen und Angeboten an: das Basis-Abo mit Werbung für 4,99 Euro/Monat in Standard-Qualität, wobei einige Filme und Serien nicht zugänglich sind, das Basis-Abo ohne Werbung für 7,99 Euro, für das 12,99 Euro teure Standard-Abo gibt es Inhalte in Full-HD, während im Premium-Paket für 17,99 Euro zusätzlich die Ultra-HD-Auflösung enthalten ist.

Die Inhalte von Netflix können unabhängig vom Abo-Modell auf allen internetfähigen Geräten gestreamt werden: Laptop, Smartphone, Tablet, Fernseher oder – falls der Fernseher keinen Internetzugang hat – über Fire TV Stick oder Chromecast. Das Konto kann jederzeit gekündigt werden. Weniger flexibel zeigt sich Netflix in punkto Probe-Abo. Dieses Angebot bietet der Streaming-Dienst seit 2023 nicht mehr an. Wer sich also für Netflix entscheidet, muss sozusagen gleich ins kalte Wasser springen.

Auch beim Account-Sharing, der Nutzung also eines Kontos durch mehrere Personen soll, lässt Netflix neuerdings mehr Strenge walten. Künftig dürfen nur Mitglieder eines gemeinsamen Haushalts ein Konto mitbenutzen, Trittbrettfahrer unter fremdem Dach werden zur Kasse gebeten. Für sie wird es eine Art Unterkonto geben, und das wird kostenpflichtig sein. Vermutlich wird der Preis unter dem des Hauptkontos liegen, weil es mit Einschränkungen einhergeht, zum Beispiel kann es nur auf einem einzigen Gerät genutzt werden. Ansonsten bekommen seine Nutzer das gleiche Angebot wie die Hauptkonto-Inhaber. Heißt: gleiche Inhalte zur gleichen Auflösung. In Kanada, Neuseeland, Spanien und Portugal hat Netflix das System, zum Leidwesen der dortigen Kunden, bereits eingeführt.

SPAIN - 2021/07/13: In this photo illustration a close-up of a hand holding a TV remote control seen displayed in front of the Prime Video logo. (Photo Illustration by Thiago Prudencio/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)
Der Streaming-Dienst Prime Video ist nur ein Inhalt in Amazons Prime-Paket (Bild: Thiago Prudencio/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

Amazon Prime Video – nicht nur Video-Streaming

Auch Amazon hat sich mit seinem Streaming-Dienst Prime Video inhaltlich breit aufgestellt. Bedient werden alle Genres und Gattungen, konkret: Filme, Serien und Dokumentationen – von heute und gestern. Den größten Teil seiner Inhalte lizenziert der Anbieter, derzeit umfasst das Angebot knapp 5.000 Titel. Gleichzeitig tritt er als Auftraggeber für Eigenproduktionen auf, wobei zuletzt der Fokus eher auf Serien denn auf Filmen lag. Noch breiter und zugleich tiefer wird das Angebot von Prime Video durch das Pay-TV-Angebot Channels. Darüber können Abonnenten auf der Plattform des Dienstes einzelne Kanäle kostenpflichtig dazubuchen, die spezielle Geschmäcker bedienen, etwa den Horror-Kanal "Home of Horror" oder "Arthouse CNMA" mit Fokus auf Autorenkino oder den Doku-Dienst "Geo Television".

Abonnenten von Prime Video können auf der Plattform die Inhalte nicht nur online streamen, sondern auch kaufen oder leihen. Eine weitere Möglichkeit, an die Inhalte zu gelangen, bietet "Freevee". Es handelt sich um einen kostenlosen Streaming-Dienst von Amazon, dessen Inhalte durch Werbeeinblendungen finanziert werden. Neuerdings ist Freevee mit Prime Video verknüpft, sodass auch Prime-Video-Kunden aber auch solche Nutzer, die den Dienst nicht abonniert haben, die Freevee-Titel streamen können – mit Werbung.

Prime Video ist ein Zusatzangebot für Amazon-Kunden. Wer die Dienstleistung Prime abonniert, profitiert nicht nur von kostenlosen Lieferungen der auf dem Shop des Online-Versandhändlers bestellten Waren, sondern kann auch auf weitere Amazon-Dienste zugreifen, darunter der Musik-Streaming-Dienst Amazon Music, der Bild-Speicherplatz Prime Photo und eben Prime Video. Das Rundumpaket macht Amazon für viele Menschen attraktiv. Berichten zufolge zählt der Konzern rund 200 Millionen Prime-Mitglieder (Stand Ende 2022). Die Deutschen lassen sich Prime und damit auch Prime Video 89 Euro pro Jahr oder 8,99 Euro im Monat kosten.

Die Angebotsvielfalt und letztlich auch der Preis – 89 Euro im Jahr sind pro Monat rund 7,50 Euro – machen die Kündigung des Prime-Abonnements nicht leicht. Die Mitgliedschaft beenden bedeutet den Zugang zu sämtlichen Diensten verlieren oder – wie es Amazon formuliert – "auf Vorteile verzichten". Gleichwohl lässt sich das Abo jederzeit und mit wenigen Klicks kündigen. Wer noch kein Kunde ist, aber einer werden will, kann Prime und die damit einhergehenden Dienste 30 Tage kostenlos testen. Prime Video ist auf allen internetfähigen Geräten zugänglich: Laptop, Tablet, Smartphone, Spielekonsole und Smart-TV bzw. Fire-TV-Stick und Chromecast. Im Preis inbegriffen ist auch eine wachsende Zahl an Titeln in UHD- bzw. 4K-Auflösung.

Account-Sharing ist technisch möglich und wird von Amazon toleriert. Angelegt werden können sechs Profile, möglich sind indes drei Streams zur selben Zeit. Allerdings müssen Nutzer bedenken: Durch das Teilen der Anmeldedaten wird den anderen Personen auch die Zugangsberechtigung zu sämtlichen Amazon-Diensten anvertraut. Diese könnten im Namen des Konto-Besitzers auch Einkäufe tätigen.

BRAZIL - 2022/05/10: In this photo illustration, a hand holding a TV remote control in front of the Disney Plus logo on a TV screen. (Photo Illustration by Rafael Henrique/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)
Disney+ bietet Unterhaltung für die Kleinen und die Großen. (Bild: Rafael Henrique/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

Disney+ – nicht nur für Familie und Kinder

Seinen Streaming-Dienst Disney+ startet der Disney-Konzern Ende 2019 in den ersten Ländern, in Deutschland ist die Plattform seit März 2020 verfügbar. Der Aufstieg des Konkurrenten von Netflix und Prime Video ist rasant, schon Ende 2022 vermeldet Disney 164,2 Millionen Abonnenten. Der Dienst vereint die Produktionen (Serien, Filme, Dokumentationen) aller dem Mutterkonzern Disney angehörenden Produktionsstudios, allen voran Disney, Pixar, Lucasfilm, Marvel Studios und National Geographic. Die primäre Zielgruppe ist die Familie und im Besonderen die Kinder. Unter "Star", einer weiteren Rubrik auf Disney+, finden sich Inhalte für Jugendliche und Erwachsene aus weiteren Disney-Häusern, darunter 20th Century, Searchlight und Touchstone Pictures.

Disney gibt die Anzahl der Filme auf Disney+ mit "mehr als 500" an. Tendenz steigend, da der Konzern die Inhalte seiner Studios offenbar nach und nach auf der Plattform freischaltet. Hinzu kommen etliche Serien, davon viele Eigenproduktionen. Der Dienst unterstützt das Streamen über die meisten Webbrowser und ist via Smartphone und Tablet sowie auf Smart-TV, Amazon Fire TV, Chromecast, Spielkonsolen und anderen Geräten verfügbar. Wie Amazon bietet auch Disney zwei Abo-Modelle an: Das Monatsabo kostet 8,99 Euro, das Jahresabo 89,90 Euro. Wem das zu teuer ist, kann das Abo teilen. Grundsätzlich ist Account-Sharing nur für Mitglieder eines gemeinsamen Haushalts gedacht, Disney toleriert aber auch das Teilen mit Freunden und Bekannten. Möglich sind vier Streams gleichzeitig.

UKRAINE - 2021/04/19: In this photo illustration an Apple TV+ logo is seen on a smartphone screen with an Apple logo in the background. (Photo Illustration by Pavlo Gonchar/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)
Apple TV+ ist das Streaming-Angebot des iPhone-Herstellers Apple. (Bild: Pavlo Gonchar/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

Apple TV+ – Beitrag eines Großen

Unter den großen VoD-Anbietern gehört Apple TV+ von Apple zu denjenigen mit den wenigsten Inhalten. Auf rund 170 Filme, Serien – und Podcasts – kommt das Portfolio des Streaming-Dienstes. Das liegt zum einen daran, dass Apple TV+ erst seit November 2019 verfügbar ist. Zum anderen setzt der Anbieter ausschließlich auf Eigenproduktionen. Das macht das Programm von Apple TV+ exklusiver als anderswo. Das Angebot ist breitgefächert, Apple produziert durch alle Genres hinweg sowohl Filme, Serien wie auch Dokumentationen. Alle Titel sind in der Videoqualität 4K und im Surround-Sound-Format Dolby Atmos erhältlich.

Apple TV+ gibt es für 6,99 im Monat nach einem siebentägigen kostenlosen Probe-Abo. Käufer eines Apple-Geräts können das Angebot drei Monate gratis testen. In Sachen Verfügbarkeit ist Apple demokratischer geworden. Zunächst war der Streaming-Dienst vorrangig auf Apple-Geräten verfügbar, weshalb der Konzern mit der Kritik konfrontiert war, die Software-Plattform des Herstellers diene nur zur Vermarktung seiner Hardware. Mittlerweile ist Apple TV+ auch auf fremden Endgeräten zugänglich, darunter Smart-Fernseher unter anderem von Samsung, Panasonic und Sony, die Spielkonsolen Playstation und Xbox sowie die Streaming-Geräte Fire TV Stick und Chromecast. Dazu ist der Dienst über Webbrowser von Desktop- und mobilen Geräten wie Smartphones erreichbar. Das Apple-TV+-Abo kann der Inhaber über das "Familienfreigabe"-Angebots mit bis zu fünf Familienmitgliedern teilen.

Die Streaming-Plattform von Sky hieß früher Sky Ticket (Bild: Sky)
Die Streaming-Plattform von Sky hieß früher Sky Ticket (Bild: Sky)

Vie Wows von Sky

Der Name des vom Pay-TV-Sender Sky angebotenen Streaming-Dienstes Wow muss richtiggestellt werden. Die Kunden rufen nicht einmal "wow" aus, sondern drei Mal. Es gibt ein Wow für Serien, eins für Serien und Filme und ein Streaming-Portal für Live Sport. Sky setzt auch auf Eigenproduktionen vor allem im Serienfach, holt sich seine Inhalte größtenteils aber über Kooperationen mit anderen Unternehmen von außen, darunter HBO, Showtime und Warner. Die eigenen Serien und die der Partner sind auf Wow oftmals exklusiv erhältlich. Das Spielfilm-Angebot vermarktet der Anbieter als "Blockbuster kurz nach dem Kino", Hollywood-Fans kommen auf der Streaming-Plattform durchaus auf ihre Kosten.

Allerdings nur die, die sich das Abo leisten können, der billigste Anbieter ist Wow nicht gerade. Allein "Wow Serien" schlägt mit 9,99 Euro zu Buche. Wer auch Filme schauen will, zahlt für "Wow Filme & Serien" 14,98 Euro im Monat. Besonders tief in die Tasche greifen die Sportfans, sie zahlen für "Wow Live Sport" monatlich ganze 29,99 Euro. Dafür kriegen sie unter anderem die Samstagsspiele der Bundesliga, alle Spiele 2. Bundesliga, des DFB-Pokals, der englischen Premier League und alle Formel-1-Rennen geboten.

Kostenlose Probeabos gibt es bei Wow nicht, dafür können Kunden die einzelnen Abo-Modelle in den ersten sechs Monaten zu Angebotspreisen nutzen. Die Live-Sport-Abonnenten zahlen die ersten zwölf Monate unter dem regulären Preis, 24,99 Euro. Gleiches gilt für die Nutzer von "Wow Filme & Serien", das Abo kostet im ersten Jahr 29,97 im Monat, bevor es auf 44,97 Euro steigt. Wow ist jederzeit kündbar, sofern es sich um ein reguläres Monatsabo handelt. Wer die Sparangebote in Anspruch nimmt, kann erst nach deren Ablauf jederzeit kündigen. Um angesichts der Serien, Filme und/oder Sportveranstaltungen "Wow" ausrufen zu können, benötigen die Kunden lediglich ein internetfähiges Gerät.

BRAZIL - 2023/05/02: In this photo illustration, the Paramount Plus logo is displayed on a smartphone screen, next to a login screen, with email, password and sign in. (Photo Illustration by Rafael Henrique/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)
Den Streaming-Dienst Paramount+ gibt es in Deutschland seit Dezember 2022. (Bild: Rafael Henrique/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

Paramount+ – der Neue in Deutschland

Der Streaming-Dienst des US-Medienkonzerns Paramount Global geht im Oktober 2014 an den Start, zunächst in den USA und unter dem Namen CBS All Access, die Umbenennung in Paramount+ erfolgt im März 2021. In Deutschland gibt es den Dienst seit Anfang Dezember 2022. Sowohl was die Anzahl der Nutzer angeht als auch hinsichtlich seines Portfolios kann der Dienst noch nicht mit den Großen auf dem Markt mithalten. Rund 46 Millionen Abonnenten (Stand Ende 2022) haben Berichten zufolge Zugriff auf etwa 500 Filme und knapp 200 Serien. In beiden Bereichen verspricht Paramount+ zu wachsen. Schließlich ist das Archiv des altehrwürdigen Filmestudios Paramount Pictures riesig, und mit jedem weiteren Titel, der von hier zu Paramount+ hinzugefügt wird, wächst die Verlockung, den Dienst zu abonnieren.

Paramount+ kostet 7,99 Euro im Monat und kann vorab sieben Tage kostenlos getestet werden. Wem das Angebot nicht zusagt, kann das Abo jederzeit kündigen. Wem es gefällt, kann Paramount+ nicht nur weiterempfehlen, sondern auch teilen. Das ist technisch möglich und wird vom Anbieter geduldet. Aktuell können höchstens zwei Streams gleichzeitig genutzt werden – und das auf "einer beliebigen Anzahl von Geräten", wie es auf der Homepage des Streaming-Dienstes heißt, abzüglich jedoch einiger Smart-TVs und Spielkonsolen, wo die App noch nicht angeboten wird. Abstriche gibt es auch in puncto Videoqualität, die Inhalte können nur in einer Full-HD-Auflösung (1920x1080 Bildpunkte) gestreamt werden. Hier hat der Anbieter jedoch eine Aufrüstung auf 4K in Aussicht gestellt.

Joyn hat ein Paket aus Live-Fernsehen, Mediathek und Streaming-Dienst geschnürt. (Bild: Joyn GmbH)
Joyn hat ein Paket aus Live-Fernsehen, Mediathek und Streaming-Dienst geschnürt. (Bild: Joyn GmbH)

Joyn/Joyn+ – Live-TV, Mediathek, Video-Stream

Joyn vereint an einem Ort lineares Fernsehen, Mediatheken, wo die Inhalte der hier gebündelten Sender zur Verfügung stehen, und Streaming-Dienst mit Serien und Filmen über alle Genres hinweg. Die Plattform der Medienkonzerne ProSiebenSat.1 Media und Warner Bros. Discovery lässt sich auf zweierlei Weise nutzen. Neben der kostenlosen Basisversion mit Werbeeinblendungen gibt es das kostenpflichtige, werbefreie Joyn+-Abo. Für 6,99 Euro im Monat bietet Joyn+, so der Anbieter, "mehr Serien & Shows", "mehr Live TV", "mehr Originals und Exclusives" und "brillante HD Qualität" im Gegensatz zum SD des abgespeckten Joyn.

Wie manch anderer Streaming-Dienst tritt auch Joyn als Produzent eigener Inhalte auf, wobei der Fokus auf Serien, Dokumentationen und Shows liegt. Spielfilm-Eigenproduktionen sind auf der Plattform Mangelware, dafür wimmelt es hier von eingekauften Filmen in allen möglichen Genres. Die App des Dienstes gibt es für eine Reihe von Smart-TV-Marken und die mobilen Geräte Smartphone und Tablet. Außerdem unterstützt Joyn das Streaming-Gerät Chromecast und die Webbrowser Chrome, Mozilla Firefox, Edge und Safari. Das gleichzeitige Abrufen von Joyn+ ist nicht möglich, dafür ist das kostenpflichtige Abo monatlich kündbar.

BRAZIL - 2023/03/30: In this photo illustration, the RTL + logo is displayed on a smartphone screen. (Photo Illustration by Rafael Henrique/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)
RTL+ = Video & TV + Musik & Podcast (Bild: Rafael Henrique/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

RTL+ – Video, TV, Musik, Podcast

Auch RTL+, die Entertainment-Plattform von RTL Deutschland, funktioniert nach dem so genannten Freemium-Prinzip: Das kostenfreie, werbefinanzierte Basisangebot wird ergänzt durch eine kostenpflichtigen Premium-Variante, die wiederum in drei, auch preislich gestufte Pakete gegliedert ist. Nutzer haben über RTL+ Zugang zum Live-Fernsehen, zur Auswahl stehen die Sender der RTL Group. Verpasste Sendungen können in den Mediatheken sieben Tage nach Ausstrahlung nachgeholt werden. Als Video-on-Demand-Anbieter stellt RTL+, das bis November 2021 TVNow hieß, viele Inhalte auch dauerhaft zur Verfügung. Zur Auswahl stehen neben eigenen Shows auch Serien und Filme, von denen RTL einige selbst produziert hat. Womit sich die Plattform von der Konkurrenz abhebt: Mit RTL+ Musik findet sich auf der Plattform auch eine Abteilung für Musikstreaming und Podcasts.

Die kostenpflichtigen Abo-Pakete von RTL+ heißen "Premium", "Max" und "Family". Sie unterscheiden sich im Angebot voneinander und, damit verknüpft, preislich: 6,99 Euro, 12,99 Euro, 18,99 Euro. Anders als "Premium" enthält "Max" Musikstreaming, außerdem können Nutzer dieses Abos zwei Videos parallel streamen. Das Paket ist frei von Werbung, wohingegen "Premium"-Abonnenten mit "maximal 1 Minute" Werbung vorliebnehmen müssen. Das Paket "Family" bietet alles, was auch "Max" bietet, dazu zwei parallele Video Streams mehr und vier parallele Musik-Streams. Die einzelnen Abos können 30 Tage kostenlos getestet werden und sind mit einer Frist von 30 Tagen kündbar.

BRAZIL - 2022/09/02: In this photo illustration, the Mubi logo is displayed on a smartphone screen. (Photo Illustration by Rafael Henrique/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)
Der Streaming-Dienst für Cineasten: Mubi (Bild: Rafael Henrique/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

Große und weiterwachsende Welt des VoD

Der Streaming-Markt ist mit Anbietern übersät, die vorgestellten Dienste stellen nur einen Bruchteil des Gesamtangebots dar. Es handelt sich um die Größten, die Bekanntesten, die Beliebtesten, und selbst bei dieser Prämisse wären weitere Streaming-Portale zu nennen, etwa Magenta TV, das Angebot der Telekom, Peacock des US-Medienunternehmens NBCUniversal oder Discovery+ von Warner Bros. Discovery. Die Liste wäre noch länger, würde man den Blick weiten. Dann sähe man auch Amphibien-Plattformen wie Waipu TV und Pluto TV, die Internetfernsehen und VoD bündeln, sowie die klassischen Fernsehsender, die ihre linear ausgestrahlten Inhalte auch in Mediatheken zur Verfügung stellen. Auch ARD und ZDF sind längst in der digitalen Wirklichkeit angekommen.

Und schließlich fiele der Blick auf die kleineren Spezial-Streaming-Portale, die jeweils einen besonderen Fokus haben. Viele legen das Gewicht auf den Film, insbesondere den anspruchsvollen jenseits des Mainstreams. Hier wären Mubi zu nennen oder das französische Portal LaCinetek mit ihren kuratierten Filmprogrammen. Andere Anbieter gehen in der Begrenzung des Angebotsspektrums noch weiter, wie Alleskino, das die "ganze Welt des deutschen Films" enthält, oder das österreichische Portal Flimmit mit dem Akzent auf der "heimischen Film-, TV- und Kreativszene". Dazu zählen auch die Streaming-Dienste für einzelne Genres (Home of Horror) und solche, die bestimmte Zielgruppen ansteuern, wie die Kinder-Streaming-Dienst Kixi und Dazn mit seinem Sportprogramm.