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Welche TV-Sendung hat Donald Trump gemeint?

Donald Trump ist bekennender Fan von Fox News

Eines ist mittlerweile klar: Als Donald Trump (70) bei einer Kundgebung in Florida sagte "Seht euch an, was letzte Nacht in Schweden passiert ist" konnte er keinen Terroranschlag meinen. Den hat es schließlich nie gegeben. Der US-Präsident bezog sich, wie er später auf Twitter richtigstellte, auf "eine Geschichte, die bei Fox News ausgestrahlt wurde und von Immigranten und Schweden handelt". Ein Fernsehbeitrag also war Schuld an der ganzen Aufregung. Doch worum ging es in dieser Dokumentation überhaupt?

Amerikaner spricht über Schweden

Wie Fox News auf seiner Webseite aufklärt, handelt es sich nicht um einen ganzen Film, sondern lediglich um ein kurzes Interview, das in der "Tucker Carlson Tonight"-Show ausgestrahlt wurde. Darin erzählt der umstrittene Dokumentar-Filmer Ami Horowitz - wohlgemerkt ein Amerikaner - von seinen Erfahrungen mit zunehmender, von Flüchtlingen verursachter Gewalt in Schweden. Seinen Angaben zufolge habe die "Politik der offenen Tür" dort zu einem "absoluten Schwall von Waffengewalt und Vergewaltigungen" geführt. Eine Behauptung, die Horowitz mit Statistiken zu belegen versucht und mit der er die strikte Einwanderungspolitik Trumps indirekt unterstützt.

Ein fragwürdiger Beitrag

Allerdings sind die Zahlen, die der Filmemacher dabei aufzählt, bei genauerer Betrachtung komplett aus dem Zusammenhang gerissen. Wie der "Stern" aufschlüsselt, ist beispielsweise die Zahl der sexuellen Übergriffe in Schweden von 2014 auf 2015 sogar gesunken. Die offizielle Kriminalitätsstatistik für 2016 liege noch gar nicht vor.

Alles in allem ein sehr fragwürdiger Beitrag, der im Netz viele kritische Reaktionen kassierte und nicht nur vom schwedischen Terrorismusforscher Magnus Ranstorp als "Fake News" bezeichnet wurde. Sogar die schwedische Botschaft in den USA meldete sich auf Twitter zu Wort und bot Trump Nachhilfe an: "Wir freuen uns darauf, die US-Administration über die schwedische Einwanderungs- und Integrationspolitik zu informieren".

Foto(s): JStone / Shutterstock.com