„Wenn die Welt wegschaut, sind Wahlen wertlos“ - Oppositionsführerin in Venezuela fordert die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf

Der Präsidentschaftskandidat der Opposition, Edmundo González, und Oppositionsführerin María Corina Machado, zusammen mit ihren Anhängern.<span class="copyright">Matias Delacroix/AP/dpa</span>
Der Präsidentschaftskandidat der Opposition, Edmundo González, und Oppositionsführerin María Corina Machado, zusammen mit ihren Anhängern.Matias Delacroix/AP/dpa

Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, Präsident Nicolás Maduro unter Druck zu setzen, sein Amt zu räumen.

Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, Präsident Nicolás Maduro dazu zu drängen, im Januar sein Amt niederzulegen. Wie „AP“ berichtet, forderte Machado, dass der Präsidentschaftskandidat ihrer Fraktion sofort als Sieger der Wahl anerkannt wird und Maßnahmen gegen Regierungsbeamte ergriffen werden, die nach der Wahl Übergriffe begangen hatten.

Machado will friedlichen Machtwechsel

Machado meldete sich laut „Voice of America“ online von einem unbekannten Ort aus. Sie betont ihre Bereitschaft, Garantien zu verhandeln, die zu einem friedlichen Machtwechsel führen. „Wir, das venezolanische Volk, haben alles getan“, sagte sie. „Wir haben uns der Tyrannei gestellt, und wir haben gewonnen. Wenn die Welt wegschaut, bedeutet das, dass Wahlen wertlos sind.“

Haftbefehl gegen Oppositionskandidaten

Drei Tage zuvor hatte die Justiz, welche loyal gegenüber der regierenden Partei ist, laut „AP“ einen Haftbefehl gegen den ehemaligen Diplomaten Edmundo González erlassen. Dieser ging bei der Wahl für die Opposition ins Rennen. Obwohl der Nationale Wahlrat Maduro zum Sieger erklärte, veröffentlichte er keine Abstimmungsergebnisse. Die Opposition behauptet, dass González Maduro besiegt hat und legte als Beweis Mehrheiten von über 80 Prozent bei den Stimmenzählungen von Wahlmaschinen vor.

Nach der Verkündung von Maduros „Wahlsieg“ brachen landesweite Proteste aus. Die Regierung reagierte mit Härte. Ein Bericht von Human Rights Watch beschuldigte staatliche Sicherheitskräfte und mit der Regierungspartei verbündete Banden für bis zu 24 Todesfälle verantwortlich zu sein. „Sie haben keine Grenzen in ihrer Grausamkeit“, sagte Machado laut „Voice of America“.