Wen könnte Donald Trump als Nächstes feuern?

Wer einen langfristigen Arbeitsplatz sucht, ist nicht gut damit beraten, einen Job im Kabinett von US-Präsident Trump anzunehmen. (Bild: AP Photo/Evan Vucci)
Wer einen langfristigen Arbeitsplatz sucht, ist nicht gut damit beraten, einen Job im Kabinett von US-Präsident Trump anzunehmen. (Bild: AP Photo/Evan Vucci)

Erst vor wenigen Tagen feuerte Donald Trump seinen Außenminister Rex Tillerson. Darüber, wer als nächstes im Kabinett des US-Präsidenten gehen muss, gibt es bereits viele Spekulationen.

H.R. McMaster, Sicherheitsberater

Seit Monaten soll Spannung zwischen Trump und seinem Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster herrschen. Wie US-amerikanische Medien berichten, ist es bereits beschlossene Sache, dass Trump den mit hochdekorierten General ersetzen wird. Laut „Washington Post“ führt Trump bereits Gespräche mit potenziellen Nachfolgern. Das Weiße Haus hält sich indes bedeckt zu dieser Frage. McMaster sprang als Ersatz für seinen Vorgänger Michael Flynn ein, der im Februar 2017 seinen Platz räumen musste. Das Verhältnis zwischen dem Präsidenten und dem eher als moderat geltenden McMaster soll nie besonders gut gewesen sein. Als möglicher Nachfolger wird der ehemalige UN-Botschafter John R. Bolton gehandelt.

Der Posten von Sicherheitsberater H. R. McMaster scheint unsicher. (Bild: AP Photo)
Der Posten von Sicherheitsberater H. R. McMaster scheint unsicher. (Bild: AP Photo)

David Shulkin, Minister für Kriegsveteranen

Auch der Platz von Kriegsveteranenminister David Shulkin soll mehr als unsicher sein. Gegen Shulkin laufen mehrere Ermittlungen – Trump soll der Meinung sein, dass dies sein Amt beeinträchtigt. Auch ein Ersatz für Shulkin soll bereits feststehen: US-Army-Veteran und Fox-Moderator Pete Hegseth („Fox & Friends Weekend“) wird als Nachfolger gehandelt. Das verkündete Fox-News-Journalistin Katie Pavlich auf Twitter. Hegseth war bereits zu Beginn von Trumps Amtszeit für diesen Posten im Gespräch, mehrere Veteranen-Organisationen sprachen sich allerdings dagegen aus.

Am Stuhl von Kriegsveteranenminister David Shulkin wird angeblich auch bereits heftig gesägt. (Bild: AP Photo)
Am Stuhl von Kriegsveteranenminister David Shulkin wird angeblich auch bereits heftig gesägt. (Bild: AP Photo)

Jeff Sessions, Justizminister

Auch das Verhältnis des US-Präsidenten zu Justizminister Jeff Sessions ist belastet. Bereits mehrfach sprach Trump öffentlich schlecht über ihn, nannte ihn „schändlich“ und „mitgenommen“. Laut „Washington Post“ soll Trump seinen Justizminister als „Mr. Magoo“ (ein seniler Zeichentrick-Charakter mit dicker Brille) nennen. Zudem sprach Trump mehrfach davon, dass er Sessions nie eingestellt hätte, hätte er gewusst, dass er sich bei den Befragungen in der Russland-Affäre wegen Befangenheit zurückziehen würde.

Jeff Sessions bekam von Donald Trump einen Spitznamen verpasst. (Bild: AP Photo)
Jeff Sessions bekam von Donald Trump einen Spitznamen verpasst. (Bild: AP Photo)

John Kelly, Stabschef

Auch über eine Entlassung von Trumps Stabschef John Kelly wird bereits seit längerer Zeit spekuliert. Mit Trumps Tochter Ivanka und Schwiegersohn/Chefberater Jared Kushner soll Kelly auf Kriegsfuß sein – nicht gerade die beste Position für einen sicheren Platz in der Trump-Administration. In der Affäre rund um den ehemaligen Stabssekretär Rob Porter, dem zwei Frauen Misshandlung vorwerfen, reagierte Kelly unzureichend. Zudem berichtet CNN, dass Kelly gemeinsam mit US-Verteidigungsminister Jim Mattis und Ex-Außenminister Rex Tillerson eine Art Pakt geschlossen hatte: Wenn einer von ihnen geht, gehen alle. Erst vor wenigen Tagen hat Trump Tillerson gefeuert.

Wie lange John Kelly noch Stabschef des Weißen Hauses bleibt, ist fraglich. (Bild: AP Photo/Carolyn Kaster)
Wie lange John Kelly noch Stabschef des Weißen Hauses bleibt, ist fraglich. (Bild: AP Photo/Carolyn Kaster)

Betsy DeVos, Bildungsministerin

DeVos stand immer wieder im Kreuzfeuer der medialen Kritik – zuletzt machte sie bei der renommierten US-Talksendung „60 Minutes“ eine schlechte Figur. Zahlreiche US-Medien waren sich einig: „Warum Trump Betsy Davos als nächstes feuern sollte“, titelte CNN in einem Meinungsstück. US-Talkmaster Seth Meyers sah das ähnlich und sagte, Trump hätte DeVos noch vor Tillerson entlassen sollen. Trump hasst bekanntlich schlechte Schlagzeilen – dürfte aber zurzeit andere Prioritäten haben als DeVos.

Bildungsministerin Betsy DeVos stand ebenfalls mehrfach in der Kritik. (Bild: AP Photo)
Bildungsministerin Betsy DeVos stand ebenfalls mehrfach in der Kritik. (Bild: AP Photo)

Zu den Kandidaten, die ebenfalls als Anwärter für eine Entlassung gesehen werden, gehören unter anderem Wohnungsbauminister Ben Carson sowie der Chef der US-Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt. Die beiden stehen vor allem wegen hoher Dienstausgaben in der Kritik – allerdings dürfte dies für Trump nur wenig Dringlichkeit besitzen. Auch Trumps Innenminister Ryan Zinke wurde wegen hoher Ausgaben (139.000 für Bürotüren) kritisiert. Gemeinsam mit Pruitt, Carson und Shulkin wurde er vor Kurzem vom Weißen Haus zu einem Gespräch über Ethik beordert.