Zu wenig Medikamente: Französische Behörde verhängt Millionenstrafe für Labore

Wegen mangelnder Lagerbestände von wichtigen Medikamenten hat eine französische Behörde elf Pharmaunternehmen mit einer Millionenstrafe belegt. Die Unternehmen, unter ihnen Biogaran und Sandoz, müssten insgesamt acht Millionen Euro Strafe zahlen. (SPENCER PLATT)
Wegen mangelnder Lagerbestände von wichtigen Medikamenten hat eine französische Behörde elf Pharmaunternehmen mit einer Millionenstrafe belegt. Die Unternehmen, unter ihnen Biogaran und Sandoz, müssten insgesamt acht Millionen Euro Strafe zahlen. (SPENCER PLATT)

Wegen mangelnder Lagerbestände von wichtigen Medikamenten hat eine französische Behörde elf Pharmaunternehmen mit einer Millionenstrafe belegt. Die Unternehmen, unter ihnen Biogaran und Sandoz, müssten insgesamt acht Millionen Euro Strafe zahlen, teilte die Medikamentenbehörde am Dienstag in Paris mit. "Die Lage ist beunruhigend (...). 2023 gab es Lieferschwierigkeiten in 5000 Fällen, das sind 30 Prozent mehr als im Vorjahr", sagte Behördenchef Alexandre de La Volpilière dem Sender France Info.

"Es macht Patienten Angst, wenn sie das Medikament nicht bekommen, das ein Arzt ihnen verschrieben hat", erklärte er. Seit 2021 sind die Medikamentenhersteller verpflichtet, von 750 wichtigen Medikamenten einen Vorrat anzulegen, mit dem sich vier Monate überbrücken lassen. Dabei handelt es sich um Medikamente, deren Einnahme für Patienten lebenswichtig sein kann.

Die am Dienstag verhängten Strafen betreffen etwa 30 Medikamente, darunter Blutdrucksenker sowie Medikamente, die bei Krebs oder Nervenkrankheiten eingesetzt werden. Der Hersteller Biogaran kritisierte die Geldstrafe als unangemessen. "Diese Sanktionen sind keine dauerhafte Lösung der Lieferengpässe", betonte das Unternehmen. Sie könnten im Gegenteil strukturelle Ungleichheiten auf dem Markt für generische Medikamente verstärken.

Mehrere Patientenverbände begrüßten hingegen die Verhängung der Strafen. "Es ist ein gutes Signal, bislang waren die Strafen zu schwach", sagte Catherine Simonin, Sprecherin eines Dachverbands.

kol/oer