Weniger CO2 in der Landwirtschaft - Mehr Moore, weniger Fleisch - aber Umweltschutz muss sich für die Bauern lohnen

Land- und Forstwirtschaft könnten ihren Beitrag zur Klimaneutralität laut einer Studie in den nächsten Jahrzehnten deutlich steigern. (Archivbild)<span class="copyright">Andreas Arnold/dpa</span>
Land- und Forstwirtschaft könnten ihren Beitrag zur Klimaneutralität laut einer Studie in den nächsten Jahrzehnten deutlich steigern. (Archivbild)Andreas Arnold/dpa

Bis 2050 soll die EU klimaneutral werden. Land- und Forstwirtschaft könnten ihren Beitrag dafür laut einer neuen Studie enorm steigern - es mangle aber an einem ausreichenden politischen Rahmen.

Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft und landwirtschaftlich genutzten Mooren könnten in der EU bis 2045 laut einer neuen Untersuchung um mehr als die Hälfte reduziert werden. Dies könne vor allem durch weniger Tierhaltung, Wiedervernässung von Mooren und klimafreundlicheres Düngen erreicht werden, heißt es in einer Simulations-Studie der Denkfabrik Agora Agrar.

 

Das Comeback der Moore

Eine besondere Bedeutung haben der Studie zufolge Moore. Viele von ihnen wurden in den vergangenen Jahrzehnten trockengelegt, um sie als landwirtschaftliche Fläche zu nutzen. Sollten 80 Prozent wieder in Feuchtgebiete zurückverwandelt werden, könnten jährlich Treibhausgasemissionen in Höhe von etwa 70 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, heißt es. Das entspricht in etwa dem jährlichen Treibhausgasausstoß eines Landes wie Österreich.                      

Für eine klimafreundlichere Landwirtschaft müssten der Untersuchung zufolge aber auch Verbraucher ihre Gewohnheiten ändern: Sie müssen bis 2045 halb so viel Fleisch essen. Dadurch würde der Treibhausgasausstoß direkt sinken. Aber auch zahlreiche Flächen, auf denen derzeit etwa Futtermittel angebaut werden, könnten für andere Zwecke genutzt werden.

Hinzu kommt: Die Land- und Forstwirte müssen Klima- und Umweltschutz als Chance sehen, Geld zu verdienen,  fordert Christine Chemnitz, Co-Direktorin von Agora Agrar. Die EU müsse einen politischen Rahmen schafften, der die Bäuerinnen und Bauern für klimafreundliche Maßnahmen wie „effiziente Flächennutzung und nachhaltigen Konsum“ belohnt.