Weniger Geld für Deutschlands Sport?

Weniger Geld für Deutschlands Sport?
Weniger Geld für Deutschlands Sport?

Bundesinnenministerin Nancy Faeser will Mittelkürzungen für den deutschen Sport weiterhin vermeiden.

„Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in den Kernbereichen der Sportförderung, insbesondere bei der Förderung des FES und IAT, im kommenden Jahr keine Abstriche hinnehmen müssen“, sagte die SPD-Politikerin beim Parlamentarischen Abend am Mittwoch in Berlin.

Dies hatte Faeser schon in der Vorwoche bei der Sportministerkonferenz in Herzogenaurach angedeutet. "Das ist für die Athletinnen und Athleten sehr wichtig. Gerade mit Blick auf die Olympischen und Paralympischen Spiele", so Faeser weiter: "Die Gespräche mit den Abgeordneten des Deutschen Bundestages sind sehr positiv mit Blick auf den Sport. Deswegen kann ich sagen, dass wir an sehr guten Lösungen arbeiten, dass wir keinerlei Kürzungen vornehmen müssen."

Die Ampel-Regierung hatte im Juli ihren Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 vorgestellt und dafür reichlich Kritik aus dem Sport geerntet. Ursprünglich war geplant gewesen, die Mittel für den Sport um 27 Millionen Euro von 303 auf 276 Millionen zu reduzieren. Dies scheint nun vom Tisch.

Allein die Fördermittel für das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig und das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin wären um vier Millionen Euro geschrumpft. Die beiden Einrichtungen sind unter anderem für die Materialentwicklung enorm wichtig.

Ferner betonte Faeser, das umstrittene Potenzialanalysesystem (PotAS) weiterentwickeln und in die geplante unabhängige Sportagentur integrieren zu wollen. "Wir werden auch in diesem Bereich drastisch entbürokratisieren, damit die Erfolge und das Potenzial wieder stärker im Mittelpunkt der Bewertung stehen. Ich glaube das ist wichtig, damit wir besser werden", so die 53-Jährige.

PotAS wird in der aktuellen Form schon länger kritisiert. Die PotAS-Analyse sieht im aktuellen Sommersport-Ranking die Leichtathletik als Spitzenreiter und damit besonders erfolgversprechend und förderungswürdig an, Schlusslicht der 26 Sportarten ist Basketball. Das Team gewann bei der Weltmeisterschaft Anfang des Monats aber sensationell Gold, die deutsche Leichtathletik dagegen blieb bei der WM in Ungarn medaillenlos.