Wenn Frauen sich lieben: Die schönsten Filme aller Zeiten

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Unter dem Pseudonym Claire Morgan bringt Patricia Highsmiths 1952 den Roman “The Price of Salt“ heraus. Der Grund: Die Geschichte behandelt das damals brisante Thema einer Liebesgeschichte zwischen zweier Frauen, die allen Widerständen zum Trotz zueinander finden. Erst in den 90ern wird das Buch unter dem richtigen Namen der Autorin veröffentlicht und bekommt den Titel “Carol“. Am 17. Dezember 2015 startet der gleichnamige Film dazu im deutschen Kino - mit Rooney Mara und Cate Blanchett in den Hauptrollen. Dass sich zwei Frauen auf der Leinwand ineinander verlieben, ist heutzutage glücklicherweise nichts Ungewöhnliches. Wir haben eine Liste der schönsten zehn Liebesfilme mit Frauen zusammengestellt.

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10. Kaffee, Milch und Zucker

Die lesbische Nachtclubsängerin Jane (Whoopie Goldberg) gründet aus finanziellen Gründen eine Fahrgemeinschaft mit der Immobilienmaklerin Robin (Mary-Louise Parker) und macht sich mit ihr auf einen Road-Trip. Bei einem Zwischenstopp schließt sich ihnen Janes Freundin Holly (Drew Barrymore) an. Die Freundschaft des ungleichen Trios wird auf eine harte Probe gestellt, als herauskommt, dass Holly ihren kriminellen Freund getötet hat und Robin HIV-positiv ist. Während sich Robins Gesundheitszustand stetig verschlechtert, fühlt sich Jane immer mehr zu ihr hingezogen.

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9. The Kids Are All Right

Mama, Mama, Tochter, Sohn - die Liebeskomödie “The Kids Are All Right” erzählt von einem lesbischen Paar, das sich vor über 20 Jahren künstlich befruchten ließ. Ihre beiden Kinder sind inzwischen erwachsen und wollen ihren leiblichen Vater kennenlernen, was natürlich für jede Menge Probleme und Überraschungen sorgt. Dieses Liebesdrama mit den großartigen Schauspielern Annette Bening, Juliane Moore und Mark Ruffalo berührt das Herz und beweist, dass das Glück – unabhängig von der sexuellen Orientierung - in der Familie liegt.

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8. Aimée & Jaguar

Die eine Nazi-Ehefrau und Mutter von vier Kindern, die andere Jüdin, die im Untergrund lebt – in “Aimée & Jaguar“ lernen sich Lily (Juliane Köhler) und Felice (Maria Schrader) im Zweiten Weltkrieg kennen und lieben. Und obwohl Felice die Möglichkeit hat, zu fliehen und in Berlin in großer Gefahr schwebt, ist ihre Liebe zu Lily so groß, dass sie sich dazu entscheidet, zu bleiben. Eine leidenschaftliche Liebesgeschichte, die auf einer wahren Begebenheit basiert. Das Glück der beiden währt jedoch nur kurz.

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7. Vicky Cristina Barcelona

Zwar handelt es sich bei dem Liebesdrama von 2008 um keinen reinen Frauenfilm, doch haben wir Woody Allen die wahrscheinlich schönste “ménage à trois“ aller Zeiten zu verdanken. Seine Inszenierung einer Dreiecksbeziehung zwischen Juan Antonio (Javier Bardem), María Elena (Penélope Cruz) und Cristina (Scarlett Johansson) ist der Beweis dafür, dass Liebe nicht zwischen Geschlechtern unterscheidet. Außerdem: Die heiße Szene, in der Cruz und Johansson dem Reiz des Gegensatzes im schwülen Rotlicht einer Dunkelkammer erliegen, hat garantiert so manche Hetero-Frau an ihrer sexuellen Orientierung zweifeln lassen.

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6. The Hours

Die Jahre 1923, 1951, 2001: Drei Frauenleben, die ineinander fließen und deren Schicksale durch den Roman “Mrs Dalloway“ verbunden werden: Virgina Woolf, gespielt von Nicole Kidman, Laura Brown (Juliane Moore), die verheiratet ist, aber ihre Nachbarin liebt, und Clarissa (Meryl Streep), die mit Sally in einer Beziehung steckt. Ein starker Frauenfilm mit drei grandiosen Schauspielerinnen. Nicole Kidman war sogar so gut, dass sie für ihre Rolle einen Oscar bekam.

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5. Grüne Tomaten

Obwohl es in der Romanvorlage “Fried Green Tomatoes At The Whistle Stop Cafe“ eindeutig um eine lesbische Beziehung geht, lässt der Film “Grüne Tomaten“ die homosexuellen Neigungen zwischen Idgie Threadgoode (Mary Stuart Masterson) und Ruth Jameson (Mary-Louise Parker) nur erahnen und höchstens an Hand von liebevollen Blicken bemerken. Trotzdem spiegelt der Film überzeugend wieder, wie schwierig es für Frauen in den 20er- und 30er-Jahren in den USA war, sich gegen Rassismus und Sexismus zur Wehr zu setzen und zeigt, dass die Liebe zwischen zwei Frauen alles überbrücken kann.

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4. Monster

Charlize Theron spielte die Rolle der Serienkillerin Aileen Wuornos in “Monster“ so überzeugend, dass sie dafür mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Als Aileen Selby (Christina Ricci) trifft, zeigt die sechsfache zum Tode verurteilte Mörderin zum ersten Mal ihre menschliche Seite. Die Beziehung zu einer Frau lässt sie emotional und sensibel erscheinen, so sensibel, dass man fast Mitleid mit ihr bekommt. Und auch wenn der Zuschauer die eiskalte Killerin Aileen nach ihrer Hinrichtung nicht vermissen wird, so vermisst er letztendlich doch ein Happy End für die Liebesgeschichte zwischen Aileen und Selby.

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3. Blau ist eine warme Farbe

Die 15-jährige Adèle (Adèle Exarchopoulos) könnte jeden haben – so auch den attraktiven Thomas (Jérémie Laheurte). Doch sie will nur Eine: Emma (Léa Seydoux), eine Kunststudentin mit blauen Haaren. “Blau ist eine warme Farbe“ erzählt die leidenschaftliche Liebesgeschichte von zwei jungen Frauen. Und auch wenn es kein Happy End in dem Film gibt, so kann sich das Publikum immerhin über zwei siebenminütige Sexszenen freuen, über die in Frankreich fast ein Jahr lang debattiert wurde. In Cannes gewann das Liebesdrama 2013 die Goldene Palme.

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2. Boys Don’t Cry

“Jungs weinen nicht“ heißt der Film, der die wahre Geschichte von Brandon Teena erzählt, einer transsexuellen Frau, die gerne ein Mann sein wollte. Geweint haben beim Liebesdrama von 1999 dafür spätestens die Zuschauer, als Brandon, gespielt von Hilary Swank, von zwei Männern vergewaltigt und anschließend umgebracht wurde. Seine/ihre Liebe zu Lana (Chloe Sevigny) macht ihn/sie zumindest auf der Kinoleinwand unsterblich.

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1. The L Word - Wenn Frauen Frauen lieben

Zugegeben “The L Word“ ist kein Film, sondern eine Serie. Doch dafür vereint die lesbische Variante von “Sex and the City“ vermutlich alle Themen, die auf den Plätzen 10 bis 2 genannt wurden: lesbische Elternschaft, künstliche Befruchtung, Transsexualität, HIV-Krankheit und Rassismus. Authentischer wurden homosexuelle Liebe und gleichgeschlechtlicher Sex im TV noch nie thematisiert. Wenn es also den ultimativen Frauenfilm geben würde, dann wäre das mit Sicherheit “The L Word“.

Foto(s): ddpimages