Wenn Maden im Auge wachsen

Lebendige Urlaubsbegleiter

Fliegen legen ihre Larven auch in menschliche Körperöffnungen (Symbolbild: Thinkstock)
Fliegen legen ihre Larven auch in menschliche Körperöffnungen (Symbolbild: Thinkstock)

Die meisten Augenkrankheiten kann man durch Hygiene und guter Vorsorge vermeiden. Doch was tun, wenn plötzlich Maden im Augapfel sind? Ein US-Wissenschaftler der „University of California“, der in der Mongolei arbeitete, erlebte genau diesen Alptraum am eigenen Leib.

Albert Lin war in einem abgelegenen Gebiet in der Mongolei eigentlich auf der Suche nach dem verlorenen Grab von Dschingis Khan, als Kollegen ihn auf sein geschwollenes Auge aufmerksam machten. Was sie zu sehen bekamen, als Lin sein Augenlid zurückschob, schockierte alle: Winzig kleine Maden, die wie Raupen in seinem Augapfel umherkrochen. Lin selbst beschreibt den unglaublichen Moment in einem Video: „Was tust Du, wenn Du am Morgen aufwachst, eine Fliege hat einen Haufen Eier in Deinem Augapfel abgelegt und nun wachsen Maden darin?“

Diverse Fliegen legen ihre Larven in fremden Lebewesen ab. Durchaus auch beim Menschen. Werden die Larven nicht rechtzeitig entfernt, kann es zu gefährlichen Entzündungen kommen. Im schlimmsten Fall dringen die Larven in lebensnotwendige Organe vor und es besteht Lebensgefahr!

Da sich Lins Schmerzen in Grenzen hielten und er die Expedition nicht gefährden wollte, kam eine Rückreise für den Mann nicht infrage. Doch mitten in der mongolischen Steppe, weitab von medizinischer Versorgung, wusste nur der mongolische Reisebegleiter Rat. Er nahm ein großes frisches Stück Ziegenfleisch und legte es Lin direkt auf das offene Auge – und es funktionierte tatsächlich. Nach und nach krochen sieben Maden aus dem Auge des Wissenschaftlers in das Fleischstück. Sie hatten sich einfach den nächst attraktiveren Wirt für ihr Wachstum gesucht.

Albert Lin konnte die Reise ohne weiteren Schaden fortführen.

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