Wenn plötzlich pinkes Wasser aus dem Hahn sprudelt

Weil bei der Wasseraufbereitung eine Pumpe defekt ist, gelangt die 15-fache Menge einer Chemikalie ins Trinkwasser des amerikanischen Örtchens Coal Grove - und färbt es pink. Foto: Symbolbild / gettimages /  ollo
Weil bei der Wasseraufbereitung eine Pumpe defekt ist, gelangt die 15-fache Menge einer Chemikalie ins Trinkwasser des amerikanischen Örtchens Coal Grove - und färbt es pink. Foto: Symbolbild / gettimages / ollo

Am Montagmorgen staunten die Bewohner im amerikanischen Coal Grove nicht schlecht: Aus sämtlichen Leitungen drang pinkes Wasser – ob aus der Dusche, dem Wasserhahn oder der Toilettenspülung. Wenig wurde ein Trinkverbot erteilt.

Als die gut 2.000 Einwohner Coal Groves, einer Stadt am südlichsten Zipfel des US-Bundesstaates Ohio gelegen, Montagmorgen den Wasserhahn aufdrehten, erlebten sie eine Überraschung: Ihnen sprudelte pinkes Wasser entgegen. In ihren Küchen, Badezimmern und Toiletten – überall war das Wasser gefärbt. Was war passiert?

Schnell meldete sich das örtliche Wasserwerk mit der Erklärung: Schuld trug die Fehlfunktion einer Pumpe. Sie hatte dem Trinkwasser zu viel der Chemikalie Natriumpermanganat beigemengt. Normalerweise wird diese dazu benutzt, um Eisen und Mangan zu binden. Durch die Bindung der beiden Elemente entstehen größere Partikel, die dann von den Filtern der Wasseraufbereitungs-Anlagen aufgenommen werden und dadurch aus dem Trinkwasser gefiltert werden können. So zumindest erklärt es Stephen Burchett, er leitet das Wasserwerk in Coal Grove, im Gespräch mit dem Regionalsender „WSAZ“.

Kostenpunkt für das Wasserwerk: 1.500 Dollar

Weiter erklärt er, dass für gewöhnlich nur dreieinhalb Kilogramm Natriumpermanganat pro Tag eingesetzt würden – so stark verdünnt sei die Chemikalie ungefährlich für den Menschen: egal ob bei Hautkontakt oder als Trinkwasser. Weil die defekte Pumpe in der Nacht auf Montag den Wasserleitungen aber die 15-fache Menge beigemischt hatte, sprachen Behörden bis einschließlich Dienstag ein Trinkverbot für das Leitungswasser aus.

Mittlerweile hat das Wasserwerk sein gesamtes Rohrsystem wiederholt durchgespült und gereinigt. Die Kosten für den ganzen Vorfall sind dennoch überschaubar geblieben: 1.500 Dollar.

Zum gleichen Vorgehen sind seither auch die Einwohner Coal Groves angehalten: ihre Wasserhähne aufdrehen und warten - bis die Verfärbung verschwunden ist.

Vereinzelt können noch Rest-Verfärbungen auftauchen

Auch wenn zu keiner Zeit ernsthafte gesundheitliche Risiken bestanden haben– wer am Montag mit dem pinken Wasser die Waschmaschine laufen ließ, riskierte zumindest farbige Kleidung. Doch auch da verspricht das Wasserwerk eine Lösung: Mit einem Eisen-Entferner lassen sich vermutlich sämtliche Verfärbungen rückgängig machen – das Wasserwerk bietet entsprechende Produkte gratis an.

Mit folgendem Statement gaben die Betreiber zwischenzeitlich vollständige Entwarnung: „Aus unserem gesamten System wurden Wasserproben in einem Labor getestet und für unauffällig befunden. Diese Resultate erlauben es, das Trinkwasser-Verbot aufzuheben. Bitte beachten Sie aber, dass es vereinzelt noch zu einigen Rest-Verfärbungen kommen kann.“