Werbespot gegen Palmöl wurde verboten, weil er zu politisch ist

Ein Werbespot gegen Palmöl wurde erst verboten und ging dann viral. (Bild: Screenshot Youtube)
Ein Werbespot gegen Palmöl wurde erst verboten und ging dann viral. (Bild: Screenshot Youtube)

Mit einem Zeichentrick-Werbespot wollte die britische Supermarktkette “Iceland” Kindern das Thema Umweltschutz näherbringen. Die Werbung, die zu Weihnachten im Fernsehen laufen sollte, wurde jedoch zurückgezogen. Der Grund: Die TV-Sender fanden ihn zu politisch.

Darum geht es in dem Spot

In dem Clip ist ein kleiner Orang-Utan in das Zimmer eines Mädchens geklettert und richtet großes Chaos an. “Da ist ein Affe in meinem Zimmer und ich weiß nicht, was ich tun soll” denkt das Mädchen. Als sie das Äffchen fragt, was es in seinem Zimmer zu suchen hat, antwortet der Orang-Utan: “Da ist ein Mensch in meinem Wald und ich weiß nicht, was ich tun soll.” Er erklärt dem Mädchen, dass die Menschen all die Bäume in seiner Heimat zerstört hätten, um daraus Palmöl für Schokolade, Kosmetik und Shampoo zu gewinnen. Er erzählt, dass ihm die Menschen seine Mutter genommen hätten und dass er Angst hat, auch bald zu verschwinden. Dann endet der Clip mit einer Einblendung: “Den 25 Orang-Utans gewidmet, die wir tagtäglich verlieren.”

Die Werbung sei zu politisch

“Iceland” verspricht daher, alle Produkte, die mit Palmöl hergestellt werden, aus seinen Regalen zu verbannen, damit der Regenwald nicht weiter zerstört wird. Der Werbeclip, der von der Umweltschutzorganisation Greenpeace produziert und von der Schauspielerin Emma Thompson gesprochen wurde, sei jedoch zu politisch, um ihn im TV zu senden. In einer öffentlichen Pressemitteilung erklärte die britische Behörde “Clearcast”, die die Genehmigungen für Werbespots vergibt, dass der Spot nicht der Rundfunkregelung für politische Werbung entspreche.

Der Werbeclip geht viral

Doch auch wenn der Werbespot nicht im TV gezeigt werden darf, verbreitet er sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Netzwerken. Seit Donnerstag wurde der Spot schon über 3,7 Millionen Mal aufgerufen und erhielt bereits fast 51.000 Likes. Zu dem Video, das “Iceland” auf seiner Youtube-Seite veröffentlichte, schreibt die Supermarktkette den Hashtag #nopalmoilchristmas (deutsch: Kein Palmöl zu Weihnachten).

“Iceland”-Geschäftsführer Richard Walker sagte in einer Pressemitteilung der Supermarktkette: “In diesem Jahr waren wir sehr daran interessiert, mit unserer mit Spannung erwarteten Weihnachtswerbung etwas anderes zu machen. Der Höhepunkt unseres Palmölprojektes ist es, unseren Kunden die Wahl eines Orang-Utan-freundlichen Weihnachtsfestes zu bieten und das wollten wir in unserer Werbung widerspiegeln.”

Die Twitter-User kommentierten das Verbot in ihren Posts und zeigten sich eindeutig auf der Seite der Supermarktkette:

“Diese verbotene Iceland-Werbung hat zu immensen Social-Media-Zahlen geführt und wurde von Millionen von Augen gesehen, gerade weil sie verboten wurde. Die Macht von Social Media passiert hier …”

“Das ist es, was mit der Welt schiefläuft! Die beste Werbung, die ich seit Jahren gesehen habe !!! Mutig, ehrlich und wichtig!!! Sie sollte nicht verboten werden !!! #NoPalmOil #savetheplanet #shareit”