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Wertvoller als Tabak: Das ist die neue Währung im Gefängnis

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Erneute Einsparungen seitens der Herstellerfirmen von Fertiggerichten in den USA haben größere Auswirkungen als gedacht. Wegen der schlechten Qualität von Gefängnis-Essen steigt ein Nahrungsmittel unter Häftlingen nun immer weiter im Kurs.

Eine jüngste veröffentlichte Studie von Michael Gibson-Light, einem Doktoranden der Universität von Arizona, enthüllte, wie sich die Bedürfnisse der US-Häftlinge verschoben haben: Fertignudeln lösten Tabak als wichtigstes Zahlungsmittel in Gefängnissen ab. Der Grund liege in der schlechten Qualität und geringen Menge der Gerichte, die den Insassen zur Verfügung ständen. Sogenannte „Ramen-Nudeln“ schaffen da nun Abhilfe.

Instant-Nudeln stiegen daher in den letzten Jahren in der Rangfolge weiter auf. „Sie sind leicht zu bekommen und haben einen hohen Kaloriengehalt“, erklärte Gibson-Light. Und weiter: „Viele von ihnen [den Häftlingen] arbeiten hart und trainieren viel und sie hätten ansonsten nicht die Energie, das zu tun. Das ist der Ursprung der Beliebtheit von Ramen-Nudeln.“

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Die Häftlinge werden häufig schlichtweg einfach nicht satt. Sie sparen sich alle Mahlzeiten des Tages auf, um sie auf einmal zu essen. So haben wie wenigstens einmal am Tag das Gefühl, wirklich gesättigt zu sein. Statt mit Geld bezahlen mittlerweile also immer mehr Häftlinge mit den Suppennudeln. „Suppe ist Geld hier drinnen. Es ist traurig, aber wahr“, so Gibson-Light.

Die Idee zu der Studie und einem nachfolgenden Buch kam dem Doktoranden nach einem Gefängnisaufstand im Jahr 2009, bei dem sich zwei verfeindete ethnische Gruppen bekämpft hatten. Der Streit wurde mit einem gemeinsamen Essen von Suppennudeln beigelegt. In dem Buch teilt der Autor auch zahlreiche Instant-Nudel-Rezepte mit seinen Lesern, die auch unter einfachsten Gegebenheiten – wie in einem Gefängnis – zubereitet werden können.

Bilder: Getty Images

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