Weser zu warm: Atomkraftwerk Grohnde wird abgeschaltet

Das Atomkraftwerk Grohnde (Bild: Timothy Fadek/Corbis via Getty Images)
Das Atomkraftwerk Grohnde (Bild: Timothy Fadek/Corbis via Getty Images)

Das Atomkraftwerk Grohnde im Kreis Hameln-Pyrmont soll wegen der steigenden Weser-Temperatur voraussichtlich am Freitag gegen Mittag abgeschaltet werden.

Dann werde das Wasser des Flusses vermutlich die kritische Grenze von 26 Grad erreichen, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums am Donnerstag. Zum Schutz des Ökosystems der Weser dürfe dann kein wärmeres Wasser mehr in den Fluss geleitet werden. Für das Atomkraftwerk an sich sei die derzeitige Hitze dagegen kein Problem.

Sobald sich die Weser nachhaltig abkühle, werde der Betrieb wieder aufgenommen, teilte die Betreibergesellschaft Preussen Elektra mit. Dies werde voraussichtlich am Sonntag der Fall sein.

Das Wasser der Weser wird in Grohnde zur Kühlung des Atommeilers genutzt und anschließend wieder in den Fluss geleitet. Weil die Weser derzeit vergleichsweise wenig Wasser führe, erhitze sie sich deutlich schneller als in Zeiten höherer Pegel, sagte die Ministeriumssprecherin.

Beim zweiten niedersächsischen Atomkraftwerk im emsländischen Lingen sei die Lage anders, sagte die Sprecherin. Zum einen werde das Kühlwasser dort anlagenbedingt weniger stark erhitzt als in Grohnde. Zum anderen werde es zum Abkühlen zunächst in ein spezielles Becken geleitet, bevor es schließlich wieder in die Ems gelange. Trotz der gegenwärtigen Hitze sei deshalb in Lingen nicht mit einem Abschalten des Atomkraftwerks zu rechnen.