"Im Westen nichts Neues" und vieles mehr: Netflix will "Fußabdruck im deutschen Markt vergrößern"
Auch 2022 geht Netflix in die Content-Offensive. Nun stellte der Streamingriese die deutschsprachigen Film- und Serien-Highlights des Jahres vor - unter anderem mit einem Ableger der Erfolgsserie "How To Sell Drugs Online (Fast), einer Neufassung eines Filmklassikers und einer Doku zum Wirecard-Skandal.
Der Streamingmarkt wächst und wächst, es kommen immer mehr neue Wettbewerber dazu. Der Entwicklung will Netflix mit einer Inhalte-Offensive mit hochkarätigen Filmen und Serien begegnen. Welche deutschsprachigen Highlights Streamingfans in diesem Jahr erwarten, hat Netflix nun vorgestellt. Katja Hofen, Vice President für deutschsprachige Serien, versprach nichts weniger als die "Zukunft des medialen Entertainments". Man wolle den "Fußabdruck im deutschen Markt vergrößern" und mit den "besten Kreativen im Markt" nach dem Motto "Think Local, Produce Global" arbeiten.
Konkret bedeutet das eine Reihe von Film-, Serien- und Doku-Highlights, die Netflix in diesem Jahr ins Programm aufnimmt. Unter anderem gehört dazu die Serienadaption von Bernhard Aichners Buchbestseller "Totenfrau", ein sechsteiliger Revenge-Thriller mit Anna Maria Mühe in der Hauptrolle. Der Start ist für Winter 2022 vorgesehen. Außerdem verlässt sich der Streamingdienst erneut auf die Erfolgsproduzenten von "Dark", Baran bo Odar und Jantje Friese, die in der achtteiligen, voller Rätsel steckenden Serie "1899" (Herbst / Winter 2022) von den "mysteriösen Geschehnissen während der Fahrt eines Auswandererschiffs von Europa nach New York" erzählen.
Hochkarätig besetzt mit Jella Haase ist der Rachefeldzug einer Ex-DDR-Spionin in "Kleo" (Sommer / Herbst 2022). Die Auftragskillerin wird von der nationalen Heldin zum Häftling - und schwört nach der Freilassung aus einem Stasi-Knast Vergeltung. Weniger blutig geht es in "The Empress" (Winter 2022) zu. Die Serie mit Devrim Lingnau als Sisi und Philip Froissant als Franz widmet sich den ersten Monaten nach Sisis Ankunft am Wiener Hof. Dazu kündigte Netflix die zweite Staffel von "Barbaren" (Herbst / Winter 2022) an, ebenso wie die neue Serie von Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann, "Cable Cash" (Sommer 2022), die einen der größten deutschen Finanzskandale beleuchtet.
Bjarne Mädel bekommt "How To Sell Drugs Online (Fast)"-Filmprequel
Bei den Film-Eigenproduktion aus der deutschsprachigen Region versprach Sasha Bühler, Director International Film, nach den Filmerfolgen "Army of Thieves" und "Blood Red Sky" im Jahr 2021 weiterhin ein "breites, starkes und diverses Angebot". Dazu gehört unter anderem das "How To Sell Drugs Online (Fast)"-Prequel "Buba" (AT, Start im Sommer 2022), das Bjarne Mädels Figur eines Drogendealers in den Mittelpunkt stellt. Zur Besetzung des Films gehören auch Georg Friedrich ("Freud") und Michael Ostrowski.
Daneben wagt sich Netflix mit der Adaption von Erich Maria Remarques Roman "Im Westen nichts Neues" an einen echten Klassiker heran. Nach eigener Aussage erzählt Regisseur Edward Berger von Soldaten, "die wie auf Klassenfahrt in den Krieg ziehen" - unter anderem mit den namhaften Darstellern Albrecht Schuch, Aaron Hilmer, Edin Hasanovic, Devid Striesow und Daniel Brühl besetzt. Starten soll der Film im Winter 2022.
Netflix setzt auch auf True Crime, Reality-TV und Dokumentationen
Inga Leschek, Programmmacherin im Bereich Non-Fiction und Doku, stellte derweil in Aussicht, eine "Rakete in Richtung Entertainment-Zukunft" zünden zu wollen. Sie kündigte Investments an und versprach Machern für künftige Projekte "kreative Freiheit". Schon im März startet die deutsche Adaption der Emmy-prämierten Makeover-Show "Queer Eye Germany". Außerdem setzte man auf Reality-TV und habe geplant, den Bereich True Crime als "feste Säule" zu etablieren.
Konkret kündigte der Streamingdienst das Doku-Feature-Projekt "Gladbeck" (Sommer 2022) an. Regisseur Volker Heise arbeitet ausschließlich mit Archivmaterial die aufsehenerregende Geiselnahme aus dem Jahr 1988 auf, das wegen der Live-Berichterstattung eine Zensur in der Medienwelt zur Folge hatte. Abgesehen davon wird der Wirecard-Skandal im Zentrum eines Dokumentarthrillers (Sommer 2022) stehen. Bergenthusiasten kommen dagegen mit dem packenden Wettstreit zweier Extrem-Alpinisten in "Facing North" (Frühjahr 2023) auf ihre Kosten.