Westliche Langstreckenwaffen für Angriffe in Russland: Selenskyj hofft auf USA-Besuch

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, sich bei seinem USA-Besuch in der kommenden Woche weiter um die Erlaubnis zum Gebrauch westlicher Langstreckenraketen für Angriffe auf Russland zu bemühen. (Leon Neal)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, sich bei seinem USA-Besuch in der kommenden Woche weiter um die Erlaubnis zum Gebrauch westlicher Langstreckenraketen für Angriffe auf Russland zu bemühen. (Leon Neal) (Leon Neal/POOL/AFP)

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, sich bei seinem USA-Besuch in der kommenden Woche weiter um die Erlaubnis zum Einsatz westlicher Langstreckenwaffen für Angriffe auf Russland zu bemühen. "Wir werden unsere Partner davon überzeugen, und wir werden in der kommenden Woche weiter darüber sprechen, dass die Ukraine volle Langstreckenfähigkeiten braucht", sagte er bei seiner abendlichen Videoansprache am Samstag.

Die USA und Großbritannien hatten Kiew zuvor eine Absage für den Gebrauch der von ihnen bereitgestellten Langstreckenraketen für Angriff auf Russland erteilt, für "jegliche Ziele, in jeglicher Entfernung", sagte Selenskyj. "Ich glaube, sie befürchten eine Eskalation."

Die Ukraine versucht ihre westlichen Partner seit Wochen dazu zu bewegen, dem Einsatz westlicher Langstreckenwaffen für Angriffe auf Russland zuzustimmen. Kiew argumentiert, der Einsatz dieser Waffen könnte das Kriegsgeschehen maßgeblich zu Gunsten der Ukraine beeinflussen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte jedoch gewarnt, Moskau würde dies als Kriegseintritt der Nato-Länder betrachten.

Selenskyj sagte, US-Präsident Joe Biden habe seine Meinung nach "interessanten und schwierigen Dialogen" bereits zuvor geändert. Ein enger Berater Bidens hatte mitgeteilt, der scheidende Präsident werde die verbleibende Zeit im Amt nutzen, um die "Ukraine in die bestmögliche Position zu bringen, um sich durchzusetzen".

Selenskyj wird in der kommenden Woche Biden sowie Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris treffen. Auch eine Zusammenkunft mit Harris' Rivalen Donald Trump ist geplant. Der Republikaner ist ein entschiedener Gegner der Milliardenhilfen für Kiew - im Fall seines Sieg bei der Präsidentschaftswahl am 5. November müsste die Ukraine befürchten, dass die USA als ihr wichtigster Geldgeber wegfallen.

kü/yb