Wettbewerbshüter wollen strenge Auflagen für Air-Berlin-Übernahme

Die Pläne der Lufthansa für eine teilweise Übernahme der insolventen Air Berlin stoßen auf Gegenwind von Wettbewerbshütern. Für eine Genehmigung müsse die Lufthansa möglicherweise mit “strengen Bedingungen und Auflagen” rechnen, sagte der Chef der Monopolkommission, Achim Wambach. Dazu zähle der Verzicht auf weite Teile der Landerechte von Air Berlin. Verbraucherschutzminister Heiko Maas sprach sich für eine EU-weite Insolvenzabsicherungspflicht für alle Fluggesellschaften aus. Seiner Ansicht nach sollen weder Reisende noch Steuerzahler die Kosten tragen, wenn eine Fluggesellschaft in die Insolvenz muss. Die insolvente Air Berlin verhandelt laut eigenen Angaben mit drei Interessenten über eine Übernahme von Teilen ihres Geschäfts. Neben der Deutschen Lufthansa stehe sie mit zwei weiteren Interessenten aus der Luftfahrt in Kontakt. Alle Unternehmen seien «in finanzieller Hinsicht seriös, vom Volumen her ausreichend groß, um Air Berlin eine sichere Zukunft zu bieten, und hätten zudem das Interesse, weiterhin vom Standort Deutschland aus zu operieren», wie Vorstandschef Thomas Winkelmann der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gegenüber angab. Die Bundesregierung war für ihre Entscheidung, Air Berlin mit einem 150 Millionen Euro hohen Kredit zu unterstützen, in schwere Kritik geraten. Unter anderem hatte sich Lufthansa-Konkurrent Ryanair beschwert und von einem Komplott gesprochen. Ziel der Lufthansa sei demnach, Air Berlin schuldenfrei übernehmen zu können.