Wetter: Es bleibt bis Weihnachten kalt

Weniger Schnee, dafür mehr Kälte: Nach einem besonders warmen Jahr bringt der Dezember eisige Temperaturen mit sich, die sich mindestens bis Heiligabend halten.

Das Wetter steht Kopf: Der Dezember wird nach einem zu warmen Jahr nun zu kalt (Symbolbild: Getty Images)
Das Wetter steht Kopf: Der Dezember wird nach einem zu warmen Jahr nun zu kalt (Symbolbild: Getty Images)

Der stärkste Schneefall wurde nach Osteuropa verschoben. Damit gibt es zwar am kommenden dritten Advent im Osten stellenweise Schnee, die großen Massen um 30 bis 40 Zentimeter sind aber vom Tisch.

Dafür macht sich nun die Kälte breit. Die kommt ab dem Wochenende so richtig auf Touren und bleibt dann wohl mindestens bis Heiligabend erhalten. Tagsüber gibt es dann in Deutschland fast überall Dauerfrost. Nachts sinken die Werte auf bis zu minus 10 Grad, über Schnee sind sogar bis zu minus 20 Grad möglich. Wir geraten in die Kältezange aus Sibirien. Diese Kälte hält sich dann unter Hochdruckeinfluss tagelang in Deutschland. Eine deutliche Milderung ist bis Weihnachten nicht in Sicht. Zwischendrin ziehen ab und zu Höhentiefs vorüber und die bringen regional Schnee und der bleibt dann natürlich auch direkt liegen.

Nach einem zu warmen Jahr wird der Dezember zu kalt

"Damit ist genau der Fall eingetreten von dem wir hofften, dass es so nicht kommen wird: Eisige Kälte setzt sich im Dezember in Deutschland durch", erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer von Wetterdienst Q.met (www.qmet.de) gegenüber dem Wetterportal wetter.net. "Dabei war das gesamte Jahr 2022 bisher sehr warm gewesen. Es könnte sogar das wärmste Jahre seit 1881 werden."

Wetterfühligkeit: Warum sie entsteht und was man dagegen tun kann

Doch nun wird ausgerechnet der Dezember zu einem kalten Monat, der in der Vergangenheit sonst sehr mild und schneearm gewesen war. Doch ausgerechnet in diesem Winter - mitten in der Energiekrise - scheint sich das Blatt zu wenden. Einer Prognose der US-Wetterbehörde NOAA zufolge würde der Dezember deutlich zu kalt werden, und zwar bis zu 2 Grad kälter als das Klimamittel. "Wann hat man zuletzt schon mal eine NOAA-Prognose gesehen, die einen zu kalten Monat zeigte? Ich kann mich nicht daran erinnern", so Jung.

So wird das Wetter in Deutschland

So geht es in den kommenden Tagen weiter:

  • Freitag: minus 2 bis plus 3 Grad, Mix aus vielen Wolken, etwas Sonne, Schnee im Süden

  • Samstag: minus 3 bis plus 2 Grad, im Osten und Südosten Schnee, sonst viele Wolken, kaum Schauer

  • Dritter Advent: minus 4 bis 0 Grad, durchwachsen, im Süden und Osten etwas Schnee, sonst meist trocken

  • Montag: minus 5 bis 0 Grad, wechselhaft, kalt mit Schneeschauern

  • Dienstag: minus 4 bis 0 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, lokal einzelne Schneeschauer

  • Mittwoch: minus 3 bis plus 2 Grad, im Süden Schneefall und Eisregen, sonst Mix aus Nebel, Wolken und etwas Sonne

  • Donnerstag: minus 6 bis minus 1 Grad, weiterhin frostig mit Schneeschauern

  • Freitag: minus 4 bis 0 Grad, kalt mit vielen Wolken, etwas Schnee und kaum Sonnenschein

Wie steht es um weiße Weihnachten?

Gibt es in diesem Jahr eine weiße Weihnacht? Eine genaue Prognose will Jung dazu noch nicht geben: "Wir bleiben die nächsten Tage meist unter dem Einfluss eines Hochs. Trotzdem können sich da immer wieder auch mal sogenannte Höhentiefs bilden, die hier und da eine weiße Überraschungen bringen können." Wo das genau der Fall sein wird, könne man aktuell nicht genau vorhersagen.

"Es ist frühwinterlich kalt und wir gehen nun in den richtig kalten Winter. Tagsüber gibt es nächste Woche Dauerfrost, nachts Werte um minus 10 bis minus 20 Grad, je nachdem, ob eine Schneedecke liegt oder nicht. Über Schnee kann es immer deutlich stärker auskühlen als ohne Schneedecke. Das wird der kälteste Dezember seit Jahren, wahrscheinlich der kälteste seit 2010", erklärt der Wetterexperte.

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