Wetter: Russenpeitsche und "Arctic Outbreak"

Die polare Kaltluft nähert sich Deutschland unaufhaltsam. Spätestens ab Sonntag wird es in Deutschland nahezu überall Dauerfrost geben. Lediglich an der Nordseeküste und vielleicht am Oberrhein kann es am Tag Temperaturen um 0 Grad geben.


“Die eisige Kälte, gern auch russische Kältepeitsche genannt, schlägt ab Sonntag so richtig zu. Vor allem die Nächte werden klirrend kalt. Es werden zweistellige negative Tiefstwerte erwartet. Über Schnee sind durchaus zwischen minus 20 und minus 25 Grad möglich. Direkt am Erdboden sind noch tiefere Werte denkbar,” erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.

In einigen Medien wird dieses Wetterphänomen auch Arctic Outbreak genannt. Das bedeutet letztlich nichts anderes, als dass ein Schwall polarer Kaltluft bis weit nach Europa vorstößt, sich Kaltluft am Nordpol quasi loslöst und dann bis nach Europa “ausbricht” (Outbreak).

Ein großes Problem stellt der mäßige bis frische Ostwind da. Der lässt uns die Temperaturen noch kälter fühlen als sie eigentlich sind. Stellenweise werden Böen zwischen 30 und 45 km/h erreicht. Bei 45 km/h und einer gemessenen Temperatur von minus 8 Grad, fühlt sich die Luft wie knapp minus 20 Grad an: bei längeren Aufenthalten im Freien können ohne entsprechenden Schutz Erfrierungen drohen. Wohnungslose Menschen sind in den kommenden Tagen besonders gefährdet. “Die Behörden sollten nun rasch Vorsichtsmaßnahmen treffen” rät Jung.

Der Winter kommt. (Foto: Xuanyu Han / Getty Images)
Der Winter kommt. (Foto: Xuanyu Han / Getty Images)

Bleibt das Bibber-Wetter den ganzen März?
Freitag: minus 3 bis plus 3 Grad, dank Hoch Fritz vielfach sonnig und trocken
Samstag: minus 2 bis plus 4 Grad, überall trocken und viel Sonnenschein
Sonntag: minus 5 bis 0 Grad, vielfach freundlich und trocken, lediglich an der Ostsee teils kräftige Schneeschauer
Montag: minus 8 bis minus 1 Grad, meist freundlich und trocken, lediglich im Norden stellenweise etwas Schnee, einzelne Schneeschauer auch am Alpenrand
Dienstag: minus 8 bis minus 1 Grad, meist sonnig und trocken
Mittwoch: minus 7 bis 0 Grad, an der Ostsee Schneeschauer, sonst meist trocken und freundlich
Donnerstag (1. März, meteorologischer Frühlingsanfang): minus 5 bis 0 Grad, im Südwesten ziehen Wolken auf, es bleibt aber noch trocken, sonst zeigt sich oft die Sonne
Freitag: minus 5 bis 0 Grad, im Süden Wolken und zeitweise Schnee oder gefrierender Regen, glatte Straßen, sonst ab und zu Sonnenschein

Zunächst überwiegt der Sonnenschein und nur an der Ostsee gibt es gelegentlich Schneeschauer, ab Wochenmitte kann es dann auch im Süden und Südwesten zu Schneefällen kommen.

Den letzten Märzwinter hatten wir im Jahr 2013. Damals fiel der Monat rund 3 Grad kälter als im langjährigen Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990 aus. Zumindest die ersten Märztage könnten weiterhin deutlich unterkühlt und vor allen Dingen nachts auch frostig bleiben. Der staatliche US-Wetterdienst NOAA berechnet in seinem aktuellen Klimatrend einen 1 bis 2 Grad zu kalten März. Vor rund 4 Wochen wurde von den Kollegen noch ein durchschnittlicher bis leicht zu kalter März berechnet. Doch nun hat sich die ganze Sache weiter zugunsten eines zu kalten März verschoben.

Das ist natürlich keine echte klassische Wettervorhersage, sondern nur ein klimatologischer Trend. Ob wir bis Ende März mit dauerhaft zu kaltem Wetter rechnen müssen oder sogar die Ostereier im Schnee suchen werden, können wir heute noch nicht vorhersagen.