Wetter: Saharastaub sorgt für erhöhte Feinstaubbelastung

Der Saharastaub hat Europa und Deutschland fest in der Hand - Aber die Wüstenluft beschert uns auch den bisher wärmsten Tag des Jahres 2022. Zum ersten Mal knacken wir die 20-Grad-Marke in diesem Jahr, im Südwesten sind bis zu 21 oder 22 Grad möglich.

Saharastaub in der Münchener Innenstadt.
Saharastaub in der Münchener Innenstadt. (Bild: Sven Hoppe/dpa)

Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met, erklärt gegenüber dem Wetterportal wetter.net, dass der Saharastaub derzeit mit einer südwestlichen Luftströmung zu uns kommt. Gestern gab es ab der Mitte Deutschlands sogar Blutregen. Das bedeutet, dass Regen den Staub ausgewaschen hat und dadurch bräunlich wurde.

Dabei war die Konzentration des Staubs so hoch, dass es aus Süddeutschland Bilder eines braunen bis gelben Himmels gibt. In den Alpen gab es sogar Blutschnee, der Staub fiel auf die vorhandene Schneedecke und färbte diese rötlich. So eine starke Konzentration an Saharastaub über Deutschland gibt es nicht allzu oft. Allerdings ist der Staub nicht nur in der hohen Atmosphäre unterwegs.

Atemwegsprobleme für empfindliche Menschen möglich

Heute, morgen und am Freitag wir die Staubkonzentration auch in Erdbodennähe erhöht sein. Staubpartikel erreichen die unteren Schichten und erhöhen die Feinstaubbelastung. Empfindliche Menschen werden das besonders heute zu spüren bekommen und haben mitunter Atemwegsprobleme. Für alle anderen zaubert der Staub herrliche Farbspiele. Besonders morgens und abends leuchtet die Sonne in besonders schönen Farben: Das Licht wird an den Staubteilchen stark gestreut und gebrochen und erzeugt dadurch viele Farbspiele.

Und die Luftströmung, die den Saharastaub bringt, hat noch einen weiteren positiven Effekt: Sie bringt auch warme Luftmassen mit. Auch, wenn es morgen im Westen und Nordwesten nochmal etwas Regen geben kann, könnte das dann wirklich der letzte Regen bis Ende März sein. Denn wie Wetterexperte Jung erklärt: "Ab Freitag baut sich über der Ostsee ein Mega-Hoch auf. Der Luftdruck im Zentrum des Hochs erreicht bis zu 1052 Hektopascal. Das wäre extrem hoch, der Normaldruck liegt um 1013 Hektopascal. Das deutet darauf hin, dass dieses Hoch sehr stabil sein dürfte. Es bringt ab Freitag Sonne satt und das bis weit in die nächste Woche hinein. Täglich 10 bis 12 Sonnenstunden. Es könnte der sonnigste und trockenste März seit 1881 werden."

So geht es in den kommenden Tagen weiter

Mittwoch: 12 bis 22 Grad, am wärmsten am Rhein, trocken, einige Wolken

Donnerstag: 10 bis 17 Grad, im Nordwesten etwas Regen, sonst trocken und freundlich

Freitag: 10 bis 15 Grad, viel Sonne

Samstag: 10 bis 16 Grad, viel Sonne

Sonntag: 11 bis 15 Grad, viel Sonne

Montag: 10 bis 15 Grad, sonnig

Dienstag: 12 bis 17 Grad, sonnig

Mittwoch: 14 bis 22 Grad, Sonne satt

Donnerstag: 16 bis 22 Grad, viel Sonne

Freitag: 16 bis 23 Grad, viel Sonne

Ab Freitag startet die Sonne mit Vollgas durch, nächste Woche jeden Tag bis zu 12 Sonnenstunden. So schön war selten zuvor ein März. Es wird wieder trocken sein und die Waldbrandgefahr wird schon am kommenden Samstag und Sonntag wieder erhöhte Werte erreichen. Zudem müssen wir mit einem sehr starken Pollenflug rechnen. Über 12 Millionen Allergiker*innen werden nicht erfreut sein.

Der Beginn eines Dürrejahrs?

"Wie lange der hohe Luftdruck anhalten wird, kann man heute noch nicht sagen. Aktuelle Trends deuten darauf hin, dass es bis Monatsende schön bleiben wird. Erst dann könnte sich die Wetterlage wieder ändern. Doch das ist alles unsicher. Beginnt für Deutschland ein neues Dürrejahr? Das man jetzt noch nicht sagen, sollte sich diese stabile Hochdruckwetterlage aber immer wieder generieren können, wäre dies durchaus möglich", resümiert Wetterexperte Jung.

Im Video: Surreales Naturschauspiel - Saharastaub zieht über Spanien hinweg