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Wetter: Weiterhin Unwettergefahr! Was bedeutet der Siebenschläfertag für unseren Sommer?

Gewitter im bayerischen Grasbrunn (Bild: Matthias Balk/dpa)
Gewitter im bayerischen Grasbrunn (Bild: Matthias Balk/dpa)

Die große Schwüle ist in vielen Landesteilen endlich wieder verschwunden und man kann seine Wohnung ordentlich durchlüften. Teilweise liegen die Frühwerte heute Morgen auch noch deutlich unter 15 Grad. Einzige Ausnahme ist die Region rund um Berlin und Brandenburg. Dort messen wir heute früh wieder um die 18 oder 19 Grad. Nach Westen ist es dagegen deutlich angenehmer.

In den kommenden Tagen besteht besonders im Süden und teilweise auch in der Mitte Gewittergefahr, lokal auch noch Unwettergefahr. Es ist durchwachsen. Am kommenden Sonntag ist der 27. Juni. Da ist der Siebenschläfertag. Dann gibt es wieder überall die bekannte Bauernregel zu lesen: "Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag". Wie jedes kommt dann die große Frage nach dem weiteren Sommerverlauf auf! Doch was ist dran an dieser Regel?

"Da ist überhaupt nichts dran. Dem Sommer ist es völlig egal wie das Wetter am Siebenschläfertag ist. Das Wetter eines einzigen Tages hat keinerlei Einfluss auf den weiteren Sommerverlauf. Ohnehin wäre der Siebenschläfertag eigentlich auch erst 10 Tage später. Es gab im 15. Jahrhundert eine Kalenderreform. Da wurden 10 Tage aus dem Kalender gestrichen. Daher wäre der der Siebenschläfer eigentlich auch erst 10 Tage später. Also selbst das passt heute schon nicht mehr. Allerdings gibt es einen sogenannten Siebenschläferzeitraum. Die Phase Ende Juni und Anfang Juli. Wie das Wetter in diesem Zeitraum, so geht es mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch in den nächsten Wochen weiter. Es müssen dabei nicht unbedingt genau sieben Wochen sein. Tatsächlich ist es oftmals so, dass in diesem Zeitraum die Weichen für unseren Sommer gestellt werden. Dazu gibt es sogar statistische Untersuchungen. In Süddeutschland trifft die Regel zu 65 Prozent zu, nach Norden nimmt die Trefferquote allerdings stark ab und an der See gilt sie aufgrund der insgesamt wechselhaften Wetterlage gar nicht mehr. Es ist also eine der wenigen 'Bauernregeln' die zumindest teilweise etwas Bestand haben. Die meisten Bauernregel sind nicht mehr als schöne Verse oder Reime. Der Wahrheitsgehalt liegt wissenschaftlich bei nahe Null", erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met dem Wetterportal wetter.net.

Besonders spannend wir die Wetterlage ab heute Nachmittag im Südwesten des Landes. Dort droht ein Unwettertief mit heftigen Gewittern und enormen Regenmengen. Weiter unten die Karte mit den Regensummen bis morgen Abend. Da kommen im Südwesten zum Teil sintflutartige Regenmengen vom Himmel. Über 100 Liter Regen sind dort bis Mittwochabend möglich. Das würde zu Überschwemmungen führen. Dazu heftige Gewitter.

Wie geht es in Deutschland in den kommenden Tagen weiter?

  • Dienstag: 18 bis 25 Grad, angenehme Luftmassen, aber am Nachmittag im Süden teils heftige Gewitter

  • Mittwoch: 19 bis 25 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, im Süden weitere Gewitter

  • Donnerstag: 20 bis 26 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, einzelne Gewitter in der Mitte und im Süden

  • Freitag: 19 bis 25 Grad, Sonne und Wolken im Mix, nach Osten teilweise Regen

  • Samstag: 20 bis 27 Grad, meist freundlich, kaum Schauer

  • Sonntag: 20 bis 30 Grad, im Norden eher kühler, sonst wärmer und teilweise sonnig

  • Montag: 23 bis 32 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, kaum Gewitter

Wie bereits erklärt sind die Prognosen für den Siebenschläfertag, also den Sonntag noch unsicher. Da gibt es zwischen den Wettermodellen große Unterschiede.

Und wie wird das Wetter nun im Siebenschläferzeitraum zwischen Ende Juni und Anfang Juli?

Insgesamt pendeln die Temperaturen in diesem Zeitraum um das langjährige Klimamittel herum, also weder zu warm noch zu kühl. Dabei sind immer wieder auch mal Schauer und Gewitter möglich. Das würde nach der Siebenschläferregel auch einen völlig normalen mitteleuropäischen Sommer hindeuten. Doch hier sollte man vorsichtig sein. Nach den Langfristwettermodellen hätte auch der Juni schon durchschnittlich ausfallen sollen. Doch nun ist der Monat rekordwarm mit einer Abweichung von mehr als 4 Grad im Vergleich zum langjährigen Klimamittel.

Wir müssen uns also noch ein wenig gedulden…

Video: Deutschland stark durch Extremwetter gefährdet