Wettlauf im All - Europa will mit neuer Ariane 6 Elon Musks SpaceX abhängen
Die europäische Weltraumorganisation plant, mit der neuen Trägerrakete Ariane 6 die Konkurrenz von SpaceX zu übertreffen. Medienberichte erwarten die Jungfernmission am Dienstag. Die Rakete soll von Französisch-Guayana starten.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) rüstet auf im Ringen um die Vorherrschaft bei Weltraum-Träger-Raketen. Dazu soll am Dienstag die Ariane 6 von Korou in Französisch-Guayana abheben. Die ESA gibt sich laut einem Bericht der „Welt“ zuversichtlich hinsichtlich des Starts: „Es lief sehr gut, wie ein Schweizer Uhrwerk“, sagte Toni Tolker-Nielsen, ESA-Direktor für Raumtransport, dem Blatt.
Nach Aus der Ariane 5 braucht Europa eigenes Raketensystem
Die neue Ariane 6 soll Europas eigenständigen Zugang zum Weltraum wiederherstellen, nachdem die Ariane 5 im Juni 2023 nach 27 Jahren das letzte Mal startete. Die ESA hofft, mit der Ariane 6 Kunden von SpaceX zurückgewinnen zu können. Dabei habe die Ariane 6 Kostenvorteile, weil sie 80 bis 90 kleine Satelliten gleichzeitig ins All befördern könne.
Elon Musk erobert mit SpaceX den Weltraum
Eigentümer von SpaceX ist Elon Musk, Multi-Milliardär und Tesla -Gründer. Im Jahr 2023 machte das Unternehmen neun Milliarden Dollar (rund 8,3 Milliarden Euro) Umsatz. SpaceX fliegt derzeit regelmäßig die internationale Raumstation ISS an. Kürzlich wurde bekannt, dass Musk mit dem Unternehmen in Zukunft bis zu 120 Raketenstarts pro Jahr von Florida aus plant.
Konkurrent Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos nutzt die gleichen Startanlagen. Das Unternehmen äußerte Bedenken angesichts der geplanten höheren Startfrequenz. Blue Origin fordert staatliche Vorgaben der US-Politik, um mögliche Störungen durch zu viele SpaceX-Starts zu reduzieren.
Die Europäische Weltraumorganisation (englisch European Space Agency, ESA, französisch Agence Spatiale Européenne ASE) ist eine gemeinsame Organisation von 22 europäischen Staaten zum gemeinsamen Betreiben von Weltraumaktivitäten. Zentrale der ESA ist Paris. Ihr diesjähriges Budget liegt bei 7,8 Milliarden Euro. Deutschland und Frankreich finanzieren gemeinsam 40 Prozent des Betrags.