Wettlauf gegen die Zeit: Suche nach Überlebenden in Marokko
Such- und Rettungsteams aus Spanien und Katar liefern sich im abgelegenen Atlasgebirge einen Wettlauf mit der Zeit. Bei dem Beben am 8. September sind mehr als 2.900 Menschen ums Leben und mehr als 5.500 verletzt worden.
Die Versorgung der Überlebenden in den abgelegenen Bergregionen gestaltet sich schwierig. Eine Evakuierung per Hubschrauber ist manchmal die einzige Möglichkeit, die dringend benötigte medizinische Versorgung zu gewährleisten. Zusätzlich erschweren Nachbeben die Situation.
König Mohammed VI. spendet Blut
In Marrakesch hat König Mohammed VI. überraschend das Universitätsklinikum besucht und Blut gespendet.
Der marokkanische König und die Regierung stehen in der Kritik, weil sie nur in begrenztem Umfang ausländische Hilfe annehmen. Die Regierung sagt, sie wolle kein Chaos riskieren.
Der Druck auf die Regierung wächst, mehr internationale Hilfe anzunehmen. Bisher hat das nordafrikanische Land nur Unterstützung aus vier Ländern akzeptiert. Auch Angebote aus Deutschland wurden bisher nicht angenommen.
Viele obdachlose Familien im Marrakesch
Nach Informationen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) sind etwa 100 000 Kinder von der Katastrophe betroffen. Tausende Häuser in dem Land seien zerstört worden.
Auch viele Gebäude in der historischen Medina von Marrakesch sind dem Beben zum Opfer gefallen. Die aus alten Lehmziegeln errichteten Häuser waren zu zerbrechlich, um den Erschütterungen standzuhalten, etwa 85 % der Häuser hier wurden zerstört.
Inn einigen Fällen leben nun ganze Familien auf der Straße, zu ängstlich, um in ihre Häuser zurückzukehren. Sie müssen die derzeit kalten Nächte im Freien verbringen.