"Wham!": Von wegen Harmonie: Großer Zoff hinter den "Last Christmas"-Kulissen
Das Video zu „Last Christmas“ von "Wham!" wirkt wie ein harmonisches Wintermärchen, doch hinter den Kulissen sah es ganz anders aus. "Wir wussten damals nicht mal, wer Wham! ist", erinnert sich der ehemalige Hotelier Beat Anthamatten, der 1984 das Filmteam in seinem Hotel Walliserhof in Saas-Fee beherbergte. Ursprünglich sollte das Video in Gstaad gedreht werden, doch dort fehlte es an Schnee. "Bei uns lagen etwa zehn bis 15 Zentimeter, das reichte aus", erzählt Anthamatten der "Süddeutschen"
George Michael und Andrew Ridgeley hatten während "Last Christmas"-Dreh Streit
Die Zusammenarbeit mit den Stars gestaltete sich jedoch schwierig. Anthamatten erinnert sich, dass George Michael, der bereits 2016 verstorben ist, und Andrew Ridgeley ihre Suiten "möglichst weit auseinander" haben wollten: "Die hatten wohl Streit zu dieser Zeit", erklärt Anthamatten. Dieser Streit soll sogar dafür gesorgt haben, dass die beiden "dann auch nicht zusammen auf den Fotos sein" wollten.
Auch ihre Forderung, mit einer Stretch-Limousine zum Drehort gebracht zu werden, sorgte für Kopfschütteln: "Da musste man ihnen erklären, dass in Saas-Fee nur Elektro-Taxis fahren dürfen."
"Last Christmas"-Drehort wurde improvisiert
Improvisation war ebenfalls gefragt. Ein Chalet, wie es in Gstaad üblich war, gab es in Saas-Fee nicht. "Ein Haus hat dem Set-Scout gefallen, aber Innenaufnahmen waren dort verboten." Stattdessen musste ein "schäbiger" Raum der Gemeinde herhalten, der mit einem dekorierten Kamin zum winterlichen Ambiente umgestaltet wurde. "Es war voller Spinnweben, sah aber am Ende im Video gut aus", so Anthamatten.
"Last Christmas"-Dreh war für Hotelier "gute Werbung"
Der Dreh selbst war für den damals 25-jährigen Hotelier und sein Team stressig. "Ich weiß nur, dass ich nach der Abschlussparty im Hotel zusammen mit meinem Portier Essensreste aus unserem Swimmingpool fischen musste", erinnert sich Anthamatten. Wer weiß – vielleicht konnten Michael und Ridgeley auf der großen Abschiedsparty ja auch wieder Frieden schließen.
Trotz allem sieht Anthamatten das Projekt rückblickend positiv: "Das war gute Werbung für Saas-Fee." Doch von der vermeintlichen Harmonie des Videos war hinter den Kulissen scheinbar wenig zu spüren.