WHO-Chef: Weltweit mindestens 20 Millionen Tote durch Corona-Pandemie

Durch die Corona-Pandemie sind nach neuen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit mindestens 20 Millionen Menschen ums Leben gekommen.
Durch die Corona-Pandemie sind nach neuen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit mindestens 20 Millionen Menschen ums Leben gekommen.

Durch die Corona-Pandemie sind nach neuen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit mindestens 20 Millionen Menschen ums Leben gekommen. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus nannte die neue Opferzahl, die fast drei Mal so hoch ist wie die bisherigen offiziellen Angaben, am Freitag in Genf. Zugleich hob die WHO die höchste Warnstufe für die Krankheit Covid-19 auf.

Mitte März hatte Tedros noch gesagt, es gebe es "fast sieben Millionen gemeldete Corona-Tote", die tatsächliche Opferzahl sei aber viel höher. Das Coronavirus hatte sich seit Ende 2019 in alle Welt ausgebreitet und neben der hohen Opferzahl rund um den Globus Lockdowns, Reisebeschränkungen und viele andere schwerwiegende Auswirkungen mit sich gebracht.

Mit "großer Hoffnung" erklärte Tedros, dass der globale Gesundheitsnotstand wegen des Coronavirus nun vorbei sei. Der Schritt erfolgte nach der 15. Sitzung des Corona-Notfallausschusses der Organisation am Donnerstag. Tedros warnte jedoch auch, dass die Gefahr nicht vorüber sei und wies darauf hin, dass die Warnstufe wiederhergestellt werden könnte, wenn sich die Situation ändere.

Kein Land dürfe "diese Nachricht zum Anlass nehmen, seine Wachsamkeit zu vernachlässigen, (...) Systeme abzubauen oder seiner Bevölkerung die Botschaft zu vermitteln, dass Corona kein Grund zur Sorge sei", sagte Tedros.

Der WHO-Chef wies zudem darauf hin, dass das Testen und die Rückverfolgung "weltweit deutlich nachgelassen habe, was es schwieriger macht, bekannte Varianten nachzuverfolgen und neue zu entdecken". Er warnte auch vor Long-Covid, das zu schwerwiegenden und schwächenden Symptomen führen kann, die sich Monate oder Jahre hinziehen können.

Die im Rekordtempo entwickelten Impfstoffe, die Ende 2020 auf den Markt kamen, schützen trotz neuer und ansteckenderer Virusvarianten weiterhin vor schweren Erkrankungen und Todesfällen.

Die WHO hatte die höchste Warnstufe bereits am 30. Januar 2020 ausgerufen - nur wenige Wochen, nachdem in China die ersten Fälle der neuen Atemwegserkrankung festgestellt worden waren. Aber erst als der WHO-Chef im März 2020 von einer "Pandemie" sprach, erkannten die Staaten den Ernst der Lage und führten Maßnahmen zur Bekämpfung einer Ausbreitung ein.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) führt mehr als 173.000 Todesfälle in Deutschland auf eine Corona-Infektion zurück. Die meisten der vielfältigen Corona-Schutzmaßnahmen wurden hierzulande bereits vor Monaten aufgehoben.

kbh/lan