Wie das Foto eines Hundes, das ein Drogendealer verschickte, zu einer der größten Verhaftungen in der Geschichte führte

Sechs Männer, die hinter einer der größten MDMA-Schmuggelaktion Großbritanniens steckten, wurden verhaftet, nachdem das von einem Mitglied der Bande versandte Foto eines Hundes seine Verbindung zu der Aktion zeigte.

Ein Komplott, bei dem Drogen im Wert von umgerechnet etwa 51 Mio. Euro in einem Bagger nach Australien geschmuggelt werden sollten, wurde vereitelt, als Danny Brown (55) versehentlich ein Foto seines Haustiers über das verschlüsselte Netzwerk EncroChat verschickte.

Das Bild, das von Ermittlern der National Crime Agency (NCA) entdeckt wurde, zeigte die Telefonnummer seines Partners auf dem Anhänger seiner französischen Bulldogge.

Die Bande wurde zu einer Gesamtstrafe von 140 Jahren verurteilt, nachdem die Ermittler auch Reflektionen von zwei anderen Mitgliedern auf Bildern entdeckt hatten, die sie im verschlüsselten Netzwerk austauschten.

Die Angeklagten Brown (55), Stefan Baldauf (62), Tony Borg (45), Peter Murray (59), Philip Lawson (61) und Leon Reilly (50) wurden am 6. Dezember 2022 vor dem Kingston-upon-Thames Crown Court wegen ihrer Beteiligung an einer Verschwörung zum Schmuggel von fast einer halben Tonne MDMA verurteilt.

Zwischen Juni 2019 und 2020 beaufsichtigten Brown und Baldauf die Aktion, bei der die illegalen Drogen der Klasse A im mit Blei ausgekleideten Arm eines Baggers aus dem Land geschmuggelt werden sollten.

Die in Großbritannien ansässigen Schmuggler arrangierten den Transport und die Versteigerung des Baggers an die Käufer der Drogen in Australien.

Borg nahm die Lieferung des Baggers in einem Lagerhaus in Grays, Essex, entgegen.

Murray lieferte dann die Drogen in dasselbe Lagerhaus, wo Lawson später den Baggerarm aufschnitt und 210 Beutel MDMA darin versteckte.

Nachdem der Baggerarm versiegelt worden war, wurde die Maschine zu den Docks von Southampton gebracht und dann nach Australien verschifft.

Doch die australischen Zollbehörden hatten die Drogen bereits entdeckt, entfernten sie aus dem Bagger und schickten die Maschine leer weiter.

Reilly tauschte diverse verschlüsselte EncroChat-Nachrichten mit Brown und Baldauf aus, um sie über den Fortschritt der Maschine und der Lieferung durch Australien auf dem Laufenden zu halten.

Lawson lieferte dann eine detaillierte Grafik, die zeigte, wo das MDMA versteckt war und mit welchen Werkzeugen man an die Drogen gelangen würde.

Die Männer in Australien konnten das MDMA jedoch nicht finden und antworteten mit dem Bild eines hohlen Arms und erklärten Brown, das Fahrzeug sei leer.

Brown und seine Komplizen gaben noch detailliertere Erklärungen darüber ab, wo die Drogen versteckt waren, mussten aber bald feststellen, dass sie entnommen worden waren.

Im Juni 2020 wurden Brown und Baldauf von Beamten der britischen Kriminalpolizei (CPS)verhaftet, und weitere Ermittlungen führten in den folgenden Monaten zur Verhaftung der übrigen Angeklagten.

Die Sonderstaatsanwältin der CPS, Colette Moore, sagte: „Die Verwendung verschlüsselter EncroChat-Handys konnte nicht verhindern, dass die organisierten Kriminellen identifiziert und strafrechtlich verfolgt wurden.“

„Die Nachrichten bewiesen zweifelsfrei, dass diese Männer für den Drogenexport nach Australien verantwortlich waren. Je mehr sie sich austauschten, desto tiefer wurde das Loch, das sie sich selbst gegraben haben.“

Jimmy Nsubuga