Wieder Streiks bei Amazon

Verdi-Chef Frank Bsirske spricht zu den Streikenden von Amazon. Verdi will Amazon zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bewegen. Foto: Roland Weihrauch

Neue Streikwelle bei Amazon kurz vor Ostern: Zahlreiche Mitarbeiter des Onlineversenders an den Standorten Rheinberg und Werne (Nordrhein-Westfalen), Koblenz (Rheinland-Pfalz), Bad-Hersfeld (Hessen), Leipzig sowie in Elmshorn (Schleswig-Holstein, Amazon Prime Instant Video) legten die Arbeit nieder.

Nach Angaben der Verdi-Landesbezirke beteiligten sich von den rund 10 000 Amazon-Mitarbeitern rund 1500 Beschäftigte an dem Ausstand.

Unterdessen sicherte Amazon seinen Kunden trotz der Streiks eine pünktliche Zustellung bis Ostern zu, wenn die Ware bis zum Dienstagabend bestellt wird. Die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter arbeite ganz normal. Deswegen sei das Unternehmen auch sicher: «Wir liefern zu Ostern pünktlich».

Verdi will Amazon zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bewegen. Dabei möchte die Gewerkschaft einen Tarifvertrag zu den besseren Bedingungen des Einzel- und Versandhandels aushandeln. Das lehnt das Unternehmen strikt ab und verweist darauf, dass sich die Bezahlung der Mitarbeiter am oberen Bereich der Logistikbranche orientiere.

Der Durchschnittslohn liege über 10 Euro, betonte eine Sprecherin. Schon im zweiten Jahr der Beschäftigung könnten die Mitarbeiter bei Amazon einschließlich Zusatzleistung auf einen Monatslohn von 2300 Euro kommen. In dem Tarifkonflikt kommt es seit Mai 2013 immer wieder zu Streiks. Eine Einigung ist nicht in Sicht.

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