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Wintersturm Elpis sorgt für seltenen Schneefall in Jerusalem

Jerusalem (dpa) - Der Wintersturm Elpis hat Teile Israels und des Westjordanlands mit einer Schneedecke überzogen.

In Jerusalem fielen bereits am Mittwochabend mehrere Zentimeter Schnee, das sorgte für seltene Bilder von weißen Dächern über der Altstadt mit dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum) und der Klagemauer. In der Region herrschten ungewöhnlich kalte Temperaturen. In Teilen Israels gab es schulfrei.

Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Zugleich standen dort früher zwei jüdische Tempel, von denen der letzte im Jahr 70 von den Römern zerstört wurde. Die Klagemauer ist ein Überrest jenes zerstörten Tempels und die heiligste Stätte der Juden.

Auf den von Israel besetzten Golanhöhen und in Ramallah im besetzten Westjordanland fiel ebenfalls teilweise reichlich Schnee. In Ramallah herrschten zuletzt vor drei Jahren ähnliche Wetterverhältnisse. Nebenstraßen wurden gesperrt. Auch in Jerusalem wurden Straßen gesperrt.

Flüchtlinge in Syrien leiden besonders

Auch in den Nachbarländern fiel Schnee. In Syrien leiden dabei vor allem Flüchtlinge unter dem Wetter. In einem Lager nahe der türkischen Grenze im Nordwesten des Landes seien die Zelte nach Schneefall unbewohnbar, sagte der Leiter, Abu Ahmad Suheil, der Deutschen Presse-Agentur. Viele Zelte seien während des Wintersturms auf Menschen gefallen. Verletzt wurde niemand. Es fehle an Geld, um zu heizen. Es sei eiskalt, sagte ein Bewohner, der schon seit 2015 in dem Camp lebt: «Niemand außer Gott kümmert sich um uns.»

Nach Angaben der Welthungerhilfe wurden bereits vor einigen Tagen bei Schneefällen Tausende Zelte im Nordwesten des Landes beschädigt oder zerstört. Matratzen seien nass und es fehle an Decken. Dem Norwegischen Flüchtlingsrat (NRC) zufolge waren mehr als 300.000 Menschen betroffen. Das Wetter habe die Lebensbedingungen für viele Syrer noch einmal verschlechtert.

Die Region im Nordwesten des Bürgerkriegslands ist das letzte große Gebiet Syriens unter Kontrolle von Rebellen. Dort leben nach UN-Angaben rund 2,8 Millionen Flüchtlinge, die meisten von ihnen in Lagern. Im vergangenen Jahr ist die Syrien-Hilfe der Vereinten Nationen nicht einmal zur Hälfte finanziert gewesen.