Wirtschaftliche Misere und Arbeitslosigkeit - Viele Chinesen verlieren den Glauben an eine bessere Zukunft

Arbeitssuche mit wenig Aussicht auf Erfolg: Junge Menschen bei einer Jobmesse in China<span class="copyright">Tang Dehong/Avalon/Photoshot/picture alliance</span>
Arbeitssuche mit wenig Aussicht auf Erfolg: Junge Menschen bei einer Jobmesse in ChinaTang Dehong/Avalon/Photoshot/picture alliance

Chinas Regierung setzt auf umfassende Maßnahmen, um die schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln. Doch die Bevölkerung zeigt sich zunehmend pessimistisch und unzufrieden.

Chinas Wirtschaft befindet sich in einer tiefen Krise. Zuletzt hat die Regierung verschiedene Maßnahmen ergriffen, um das Wachstum wiederzubeleben, darunter finanzielle Anreize und eine Neuausrichtung des Immobilienmarktes. Präsident Xi Jinping sprach von der Notwendigkeit, „gut vorbereitet“ zu sein, um große Herausforderungen zu bewältigen.

Großer Pessimismus bei den Chinesen

Laut einer aktuellen Umfrage sind die Chinesen zunehmend pessimistisch über ihre wirtschaftlichen Aussichten. Nur 38,8 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihre Lebenssituation in den letzten fünf Jahren verbessert habe, berichtet die „BBC“. Ebenfalls weniger als die Hälfte der Befragten (47 Prozent) glaubt, dass sich ihre Situation in den nächsten fünf Jahren verbessern wird.

Die Analyse der „BBC“ zeigt, dass Proteste, sowohl online als auch auf der Straße, zugenommen haben. Diese sind oft durch wirtschaftliche Sorgen motiviert. Ein deutlicher Anstieg von Demonstrationen im Zusammenhang mit Landenteignungen und niedrigen Löhnen wurde verzeichnet.

Hohe Arbeitslosigkeit und Stadtflucht bei den Jungen

Zusätzlich gibt es gerade bei jungen Chinesen eine hohe Arbeitslosigkeit und viele müssen schlecht bezahlte Jobs annehmen. Einige entscheiden sich sogar dafür, wieder bei ihren Eltern einzuziehen.

Durch Chinas umstrittenes „Hukou“-System dürfen Wanderarbeiter in Städten keine öffentlichen Dienstleistungen wie staatliche Schulen nutzen. Viele Wanderarbeiter vom Land zog es in der Vergangenheit in die Großstädte. Doch mittlerweile kehrt sich der Trend laut „BBC“ eher um: junge Menschen aus den Städten zieht es zunehmend in abgelegene Orte, angelockt von niedrigen Mieten, malerischen Landschaften und weniger staatlicher Kontrolle.