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Wissenschaftler entdecken Überreste von Urplaneten auf der Erde

Protoplaneten existierten in der Anfangszeit unseres Sonnensystems. (Symbolbild: Getty Images)
Protoplaneten existierten in der Anfangszeit unseres Sonnensystems. (Symbolbild: Getty Images)

Vor zehn Jahren schlug in der nubischen Wüste ein Meteorit ein. Nun haben Forscher im Inneren des Gesteins Diamanten gefunden, die darauf schließen lassen, dass es sich um Überreste eines Protoplaneten handelt.

Nur wenige Millionen Jahre nach dem Urknall, also in der Anfangszeit des Universums, existierten in unserem Sonnensystem etliche Protoplaneten. Nun konnten Wissenschaftler erstmals physisches Material eines solchen nicht mehr existierenden Urplaneten in die Hände bekommen. Eine Sensation! Denn der Fund ermöglicht quasi einen Blick in die unmittelbare Zeit nach dem Big Bang.

Ein Team um den Materialwissenschaftler Farhang Nabiei von der Polytechnischen Hochschule Lausanne teilte seine Erkenntnisse in einem Beitrag des Fachjournals „Nature Communications“. Bei den dutzenden Gesteinsbröckchen, sogenannten Ureiliten, die pro Stück nicht mehr als 100 Gramm wiegen, handle es sich um einmaliges Meteoriten-Material.

Meteoritengesteine liefern unter anderem Hinweise über das frühe Universum. (Symbolbild: Getty Images)
Meteoritengesteine liefern unter anderem Hinweise über das frühe Universum. (Symbolbild: Getty Images)

Im Inneren der schwarzen Steinchen befinden sich nämlich erstaunlich große Diamantensplitter mit einer Länge von bis zu 100 Mikrometern. Deren unregelmäßige Kristallstruktur gibt Aufschluss über Alter und Herkunft des Gesteins. Neben den Diamantkörnchen enthielt der Meteorit neben Graphit vor allem die Minerale Olivin und Pyroxen.

Anhand der Beschaffenheit des Gesteins können die Wissenschaftler nun rückschließen, dass die gefundenen Überreste von einem Protoplaneten aus unserem Sonnensystem stammen. Dieser Urplanet soll nicht kleiner als Merkur, aber nicht größer als der Mars gewesen sein. Da Urplaneten noch auf keiner festen Umlaufbahn unterwegs waren, sind diese zwangsläufig miteinander kollidiert.

„Dies ist der erste zwingende Beweis für einen solchen großen Himmelskörper, der später verschwunden ist“, heißt es in der veröffentlichten Studie.